Attentäter von Istanbul gefasst
Der Usbeke drang in einen Nachtklub ein und richtete ein Blutbad mit 39 Opfern an
Istanbul Die türkische Polizei hat Medienberichten zufolge den Angreifer auf einen Istanbuler Klub in der Silvesternacht gefasst. Zweieinhalb Wochen nach dem Massaker mit 39 Toten sei der „Terrorist“in Istanbul festgenommen worden, meldeten die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu und andere türkische Medien in der Nacht zu Dienstag übereinstimmend. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hatte den Angriff für sich reklamiert.
Anadolu berichtete, der Angreifer sei im Stadtviertel Esenyurt auf der europäischen Seite der Metropole in einer Wohnung festgenommen worden, wo er sich mit seinem Sohn aufhielt. Die türkische Regierung hatte zuvor angegeben, die Identität des Mannes sei ermittelt worden. Sie hatte die Identität aber nicht öffentlich gemacht. Türkische Medien hatten jedoch berichtet, der Angreifer stamme womöglich aus Zentralasien.
Er war in der Silvesternacht in den berühmten Istanbuler Klub Reina eingedrungen und hatte wahllos auf Feiernde geschossen. 39 Menschen waren getötet worden, darunter mindestens 26 Ausländer. Auch zwei junge Männer aus dem Landkreis Landsberg zählen zu den Opfern. Dutzende weitere Menschen waren verletzt worden. Dem Mann war anschließend die Flucht gelungen. Nach ihm war fieberhaft gefahndet worden. Die Tat hatte weltweit Entsetzen ausgelöst.
Erst am Freitag war gegen zwei zuvor festgenommene ausländische Verdächtige Untersuchungshaft verhängt worden. Anadolu hatte gemeldet, bei ihnen handele es sich um Uiguren aus China. Sie würden unter anderem der „Mitgliedschaft in einer Terrororganisation“und der „Beihilfe zum vorsätzlichen Mord in 39 Fällen“verdächtigt.
Die muslimische Minderheit der Uiguren in der Region Xinjiang in Nordwestchina ist ein Turkvolk und fühlt sich von den Chinesen unterdrückt. Die Türkei setzt sich seit langem für die Uiguren ein. China wirft der Türkei vor, geflüchteten Uiguren türkische Reisepässe auszustellen. Nach letzten Informationen handelt es sich bei dem Attentäter allerdings um einen Usbeken.