Stoppt die Steuertrickser!
Der Oxfam-Bericht mag im Detail auf fragwürdigen Zahlen basieren. Doch eine Milliarde Dollar hin oder her – in diesem Fall spielt das keine Rolle. Denn es ist erstens ein Skandal und zweitens eine große Dummheit, dass eine aufgeklärte Gesellschaft im 21. Jahrhundert diese riesige Kluft zwischen Arm und Reich zulässt.
Und dabei geht es nicht um Neidreflexe. Geniale Erfinder wie Bill Gates oder Mark Zuckerberg haben sich ihr Vermögen verdient. Wer viel leistet, muss sich für Reichtum nicht schämen.
Der Skandal ist, dass die Politik eine schäbige globale Steuervermeidungsindustrie zulässt. USKonzerne wie Apple oder Google schieben ihre Gewinne hin und her, bis sie am Ende kaum noch Steuern zahlen. Der superreiche Investor Warren Buffett rühmte sich vor einigen Jahren, er zahle weniger Steuern als seine Sekretärin. Die Tricksereien in den Steuerparadiesen zwischen Panama und Irland sind bekannt. Doch niemand stoppt sie.
Die große Dummheit ist, dass die dadurch verlorenen Steuermilliarden eben nicht in Bildung, Gesundheit und Wirtschaftsförderung in armen Ländern investiert werden können. Das wäre ein Werkzeug, um die Wanderungsbewegung nach Europa zu stoppen. Denn die ungleichen Lebensverhältnisse sind auch ein wesentlicher Grund für die aktuelle Flüchtlingskrise.