Landsberger Tagblatt

Wo sich die Schickimic­kis treffen

Im Café „Roma“in München saß die Prominenz. Ab Frühjahr öffnet es wieder. Der Wirt ist ein alter Bekannter

- VON JOSEF KARG

eröffnen soll, kommt nicht ganz überrasche­nd und dürfte Münchens Stenze, Flaneure, Sternchen und Möchtegern­s freuen. Denn zwischen all den Gucci-, Prada-, Louis Vuitton-, Boss- und Dior-Filialen im Herzen der Stadt fühlen sich zwar Touristen aus dem Mittleren Osten besonders wohl, doch die umtriebige­n Münchner vermissten in den vergangene­n Jahren mehr und mehr den Charme der alten Maxstraße. Denn viele der Traditions­läden und -lokale mussten aufgrund der horrenden Mieten schließen und Filialen der großen Textilkonz­erne Platz machen.

Dicker Schlitten, Schampus-Party oder einfach nur Espresso: Das Projekt ist dem Anschein nach bereits festgezurr­t. Das Gebäude direkt neben der früheren Adresse des „Roma“, das im Besitz der Stadt ist, ist zuletzt restaurier­t worden. Lewy sagte der das Lokal werde im Erdgeschos­s und im

Süddeutsch­en Zeitung

ersten Stock über 130 bis 150 Plätze verfügen. Auch an eine große Terrasse ist gedacht. Die ist noch nicht genehmigt. Doch Lewy möchte an die guten alten Zeiten anknüpfen und sieht dafür auch ganz gute Chancen: „Viele waren ja traurig und enttäuscht, als wir aufhörten.“

Eigentlich war das „Roma“nichts für Normalbürg­er. Hier herrschte das ganze Jahr über selbst nachts Sonnenbril­lenpflicht. Die Spieler des FC Bayern und prominente Schauspiel­er waren gern gesehene Gäste im ehemaligen „Roma“und immer umschwärmt von den in Bayerns Metropole natürlich unvermeidb­aren Adabeis.

Mag auch Berlin bei den hippen Jungen längst die Nummer eins unter den Städten sein, München schneidet im Glücksverg­leich sehr gut ab – das liegt etwa am Klima und dem hohen Lebensstan­dard, zeigt der Emnid-Glücksatla­s. Und wer genügend Diridari hat oder zumindest so tut, als hätte er es und das Glück bei gehobenen Kaffeeprei­sen und illustren Gästen sucht, der ist künftig vermutlich im „Roma“wieder genau richtig. Aber gell: Bitte Sonnenbril­le nicht vergessen!

 ?? Archivfoto: Robert Harding, imago ?? Das Café „Roma“in der Münchner Maximilian­straße, hier im Jahr 2007, soll ab Früh jahr wieder die Schickeria anlocken.
Archivfoto: Robert Harding, imago Das Café „Roma“in der Münchner Maximilian­straße, hier im Jahr 2007, soll ab Früh jahr wieder die Schickeria anlocken.

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