Profis sollen Deutsch sprechen
Bundesliga: Nicht in jeder Kabine gelingt’s
Düsseldorf Was Bayern-Präsident Uli Hoeneß radikal gefordert hat, halten auch die anderen FußballBundesligisten für grundsätzlich richtig. In den Umkleidekabinen soll Deutsch gesprochen werden. „Die Amtssprache bei uns ist Deutsch“, sagte Werder Bremens Trainer Alexander Nouri vor Beginn der zweiten Saisonhälfte.
Für Hoeneß ist das Thema ganz einfach. Dass ausländische Profis Deutsch lernen, ist für ihn ein Zeichen des Willens zur Integration und Identifikation, wie er in der
Sport Bild sagte. Deshalb will er den Gebrauch der deutschen Sprache beim FC Bayern zur Vorschrift machen – und wer ihr nicht folgt, müsse Strafe zahlen.
Im Vielvölkerstaat der Bundesliga gibt es viele Spieler, für die Deutsch lernen schwer ist. BVBNeuling Raphaël Guerreiro findet sich sprachlich halbwegs zurecht. „Die Begriffe verstehe ich ganz gut. Auch die Anweisungen des Trainers, weil sie oft übersetzt wurden“, berichtete der gebürtige Franzose mit portugiesischem Pass. Zusammen mit Ousmane Dembélé paukt er beim Klub-Dolmetscher nun Deutsch.
Doch nicht jeder ist gewillt dazu. Bayer-Stürmer Javier Chicharito Hernandez spricht öffentlich nach anderthalb Jahren kein Wort Deutsch – dafür parliert der Mexikaner sehr gut Englisch. Für Augsburgs Sportdirektor Stefan Reuter sind die Deutsch-Kenntnisse der Spieler „extrem wichtig“, um sich verständigen und ihnen Inhalte vermitteln zu können. „In der Kabine brauchen wir aber keine Dolmetscher, weil alle Deutsch können.“
Beim FSV Mainz 05 bedarf es eigentlich keines Dolmetschers, weil Trainer Martin Schmidt Englisch, Italienisch und Französisch beherrscht. Schmidt pocht dennoch darauf, dass in der Kabine Deutsch gesprochen wird.