Ehrenbürger im Mittelpunkt des Ehrenamtsabends
Die Traditionsfeier der Gemeinde Vilgertshofen stand in diesem Jahr im Zeichen eines besonderen Jubiläums
Vilgertshofen Den Ehrenamtsabend hat seinerzeit Altbürgermeister Konrad Welz in der Gemeinde Vilgertshofen eingeführt. Zum Dank an alle, die sich im Dorfleben ehrenamtlich engagieren, und für alle Mitarbeiter der Gemeinde. Sein Nachfolger, Bürgermeister Albert Thurner, hat diese Tradition übernommen und lud ins Bürgerhaus in Pflugdorf-Stadl ein. Ein wenig anders als sonst gestaltete sich der festliche Abend aber doch. „Der Ehrenamtsabend ist in diesem Jahr verbunden mit einem Ehrenabend“, sagte Thurner in seiner Begrüßungsrede. „Vor zwei Tagen ist unser einziger Ehrenbürger, Altbürgermeister Josef Berger, 80 Jahre alt geworden, das wollen wir heute gebührend feiern.“
So sehr er sich über jeden Gast freue und jedem einzelnen für die Mitarbeit und das Engagement danke, so sehr stehe an diesem Abend ein Mann im Vordergrund. Eben Altbürgermeister Josef Berger, der 24 Jahre lang im Amt war. 1978 war Berger zum Bürgermeister der Lechraingemeinde gewählt worden, in seiner Amtszeit habe er beispielsweise für die Erneuerung der Trinkwasserversorgung in der ganzen Gemeinde verantwortlich gezeichnet, auch für den Bau des Hochbehälters in Issing und des Mittelzonenbehälters in Mundraching. Die Abwasserentsorgung für alle fünf Ortsteile wurde in dieser Zeit ebenso gebaut wie die neuen Feuerwehrhäuser in Issing und Mundraching.
„Auch die Umgehungsstraße von Issing, die für uns heute völlig selbstverständlich scheint, stammt aus dieser Zeit“, erinnerte Thurner und ergänzte die Liste der Errungenschaften Bergers um beispielsweise den Bau des Issinger Kindergartens oder des Bürgerhauses, in dem der Ehrenamtsabend stattfand. Bis heute sei Berger für die Bürger der Gemeinde Vilgertshofen „der Bürgermeister schlechthin“, so Thurner. Er sprach dem Träger des Bundesverdienstkreuzes, der 2003 zum Ehrenbürger der Gemeinde Vilgertshofen ernannt worden war, seinen höchsten Respekt für das Geleistete aus.
Josef Berger war sichtlich gerührt angesichts der Laudatio und brachte seine Freude darüber zum Aus- druck, dass so viele Weggefährten seiner Amtszeit am Ehrenamtsabend teilnahmen. Ganz besonders bedankte sich der Altbürgermeister für die Spenden, die statt Geschenken für ihn von Bürgern und Vereinen überreicht wurden. Diese würden für die Krebsforschung zur Verfügung gestellt, sagte Berger. Für ihn sei es das größte und wertvollste Geschenk überhaupt, dass sein Sohn Peter nach schwerer Krebserkrankung wieder im Kreise der Familie weilen könne.
Für den musikalischen Rahmen des Ehrenamtsabends sorgte die Musikkapelle Pflugdorf-Stadl. Auch Josef Berger griff zum Taktstock, um einen Marsch zu dirigieren.