Zimmer Service
to kip (brit.) = pennen, knacken, poofen (umgangssprachlich) Dass dieses Hotel irgendwie anders ist, merkt man schon beim Eintreten. Den Eingang teilt sich das Kip mit der Travelodge. Hinter einer Tür verbirgt sich dann ein kleiner, schwarz gestrichener Raum mit einer Fahrstuhltür. Das sieht zunächst eher nach Privat-Klub aus als nach einem Hotel – aber sobald sich die Fahrstuhltür öffnet, strahlt einem schon das stylische Kip-Marketing entgegen. Eine beleuchtete Fahrstuhlwand mit coolen Bildern drauf, die beim Hochfahren zur Rezeption mitlaufen und Lust aufs Einchecken machen. Kaum öffnet sich die Fahrstuhltür, steht man vor einem durchgesägten Fahrrad und schon lacht einem jemand aus der Rezeptionsbox des Kip entgegen.
Auch die Philosophie ist schräg wie gut: Man braucht ein gutes Nickerchen wie Essen, Wasser und einen freien Internetzugang, aber ein stylisches und bequemes Hotelbett sollte nicht die Welt kosten, meinen die Gründer des Hotels, zwei schottische Brüder. Sie halten, was sie versprechen.
Die Wände in den Zimmern sind schwarz gestrichen. Dazu weiße Regale, Pflanzentapeten, Flachbildfernseher und als Wandschmuck Kip-Sweatshirts. Reduziertes Design, alles andere als ikeachic. Die Nasszelle ist in Weiß gehalten. Weniger ist auch hier mehr. Das gilt auch in Sachen Frühstück. Zum Kauen wird im Kip nichts angeboten, dafür aber an der Rezeption ein ausgezeichneter Kaffee „for free“. Besonders interessant für Familien oder Freunde auf Reisen: Im Kip gibt es auch günstige Gruppenzimmer mit Etagenbetten. Und klar: kostenloses Internet.
Mindestens so gut wie das Design des Hotels ist übrigens auch die Lage. Vor der Haustür eine Bushaltestelle, von der aus man direkt bis nach Soho fahren kann. Hinter dem Hotel die Overground Station „Hackney Central“. Wer einen leichten Schlaf hat, sollte sich ein Zimmer zum Innenhof geben lassen – ansonsten gilt für das Kip: nomen est omen. Im wohl günstigsten Designerhotel des Londoner Ostens lässt es sich prima pennen.