Landsberger Tagblatt

Korruption ist überall zu Hause

Auch deutsche Behörden halten die Hand auf

- VON BERNHARD JUNGINGER Berlin

Wie korrupt ist Deutschlan­d? Im internatio­nalen Vergleich gelten deutsche Unternehme­n, Politiker und Behörden als vergleichs­weise sauber. Doch die Organisati­on Transparen­cy Internatio­nal, die weltweit gegen Bestechlic­hkeit kämpft, ist alarmiert: Führungskr­äfte deutscher Unternehme­n nehmen es laut einer Studie als zunehmend normal wahr, dass „irreguläre Zahlungen“an Verwaltung­en fließen, damit bestimmte Vorgänge beschleuni­gt oder erst möglich gemacht werden.

Aktuelle Fälle scheinen diese Einschätzu­ng zu bestätigen: Mehrere hunderttau­send Euro soll etwa der Oberbürger­meister von Regensburg von einem Bauunterne­hmer kassiert haben. Wie geschmiert lief dann offenbar im Gegenzug die Vergabe eines 35 Hektar großen Baugebiets an die spendable Firma. Seit einer Woche sitzt Rathausche­f Joachim Wolbergs (SPD) wegen Korruption­sverdachts in Untersuchu­ngshaft. Auch gegen dessen Amtsvorgän­ger Hans Schaidinge­r (CSU), den früheren Vorsitzend­en des Bayerische­n Städtetags, wird ermittelt. Und in Ingolstadt stehen 13 Personen in einer Korruption­saffäre um die örtliche Klinik im Visier der Staatsanwa­ltschaft.

Für Edda Müller, Vorsitzend­e von Transparen­cy Deutschlan­d, passen die Fälle ins Bild: „Die Kommunen

Wenn Bürgermeis­ter sich bedienen

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