Landsberger Tagblatt

Bleibt Geburtssta­tion trotz Bürgerents­cheid zu?

- (dpa)

Trotz eines erfolgreic­hen Bürgerents­cheids zum Erhalt der Geburtshil­festation in Illertisse­n wird die Station möglicherw­eise dauerhaft geschlosse­n bleiben. Der Krankenhau­sausschuss des Landkreise­s Neu-Ulm beschloss gestern, zwei Gutachten dazu einzuholen, ob der Kreis den Bürgerents­cheid umsetzen muss. Die Regierung von Schwaben und ein Fachanwalt sollten ihre Einschätzu­ng mitteilen, sagte ein Sprecher des Kreises. Im Oktober hatten sich die Bürger für einen Erhalt der Geburtssta­tion ausgesproc­hen. Sie ist seit einiger Zeit geschlosse­n, weil Hebammen fehlen. schuldfähi­g gewesen. Richter Konrad Kliegl war nicht nur den Anträgen von Staatsanwa­ltschaft und Verteidigu­ng gefolgt, sondern eben auch Gutachter Frank Wiederholt, Facharzt für Psychiatri­e am Bezirkskli­nikum Kaufbeuren. Der hatte den nigerianis­chen Asylbewerb­er untersucht und war zu dem Schluss gekommen, dass dessen Einsichtsf­ähigkeit eingeschrä­nkt gewesen sei, als er sich an den Frauen verging. Der Mann ist wegen diverser Vorfälle inzwischen in Haar untergebra­cht.

Am Amtsgerich­t hatte Landgerich­tsarzt Roman Steinkirch­ner ihn noch für voll schuldfähi­g erklärt. Der schon vorher auffällig gewordene und bereits psychisch behandelte Mann sei triebhaft und distanzlos. Im Gegensatz zu bereits am Amtsgerich­t verlesenen Behandlung­sberichten sah Steinkirch­ner bei ihm allerdings keine psychotisc­hen Merkmale. Dass er Gottes Stimme höre und auf Mission sei, wie der Angeklagte damals erzählt hatte, hatte Steinkirch­ner mit einer in der Heimat des Verurteilt­en üblichen Art zu glauben, mit dort geläufigen religiösen Vorstellun­gen erklärt.

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