Landsberger Tagblatt

Wie ein Familientr­effen

Im Kloster tauschen sich MS- und Schlaganfa­llbetroffe­ne aus

- Landsberg (her)

Mit gemeinsam gesungenen Liedern, instrument­al begleitet von Elke Hartmann und Schwester Tissy an den Flöten sowie Marlene End am Keyboard – aber auch mit ein paar gymnastisc­hen Übungen – inszeniert­en die MS- und Schlaganfa­ll-Gruppen im Kloster der Landsberge­r Dominikane­rinnen ihr erstes Treffen im neuen Jahr. Priorin Schwester Antonia, die Leiterin der beiden Selbsthilf­egruppen, nahm diese Begegnung vorab zum Anlass, den betroffene­n Frauen und Männern Gottes Segen für 2017 und viele Stunden des friedliche­n Miteinande­rs zu wünschen.

„Was mich besonders freut“, so Schwester Antonia, „ist, dass die beiden Gruppen immer mehr zusammenwa­chsen und die gemeinsame­n Treffen auch in den Gesprächen zusehends als Familie genießen.“Dass es mitunter auch andere Auffassung­en unter den Betroffene­n gab, hat die Leiterin ebenfalls erfahren. „Wir hatten früher mal eine kontaktsuc­hende Frau unter uns, der hat es gar nicht gefallen, weil in unseren Gruppen, wie sie sagte, ‚zu wenig über Krankheite­n und Therapien’ gesprochen werde. Dass sie deshalb nicht mehr kommt, bedauere ich sehr. Denn der Austausch unter den Betroffene­n ist doch gerade so, wie er ist, ganz wichtig. Jeder sagt so viel, wie er kann, und was er möchte. Genau diese Toleranz zeichnet doch das Miteinande­r aus, dass es lebendige Querverbin­dungen gibt“, erklärte Schwester Antonia. Eine solche unterhalts­ame „Querverbin­dung“zu allen Anwesenden stellte nach dem gemeinsame­n Kaffee und Kuchen ein Betroffene­r her, der mit seiner Frau noch neu in der Gruppe ist. Er stand plötzlich auf, ging mitten in den Gruppensaa­l und berichtete im Unterallgä­uer Dialekt die etwas „wundersame­n“Erlebnisse des achtjährig­en Sepple beim Gottesdien­st in der Wallfahrts­kirche Maria Baumgärtle. Dieser humorvolle Beitrag löste unter den Gruppen und deren Betreuerin­nen viel Beifall aus.

 ?? Foto: Ludwig Herold ?? Mit Musik und gemeinsam gesungenen Liedern, aber auch mit viel Unterhaltu­ng fei erten im Kloster der Landsberge­r Dominikane­rinnen die Selbsthilf­egruppen „MS und Schlaganfa­ll“ihr erstes monatliche­s Treffen 2017.
Foto: Ludwig Herold Mit Musik und gemeinsam gesungenen Liedern, aber auch mit viel Unterhaltu­ng fei erten im Kloster der Landsberge­r Dominikane­rinnen die Selbsthilf­egruppen „MS und Schlaganfa­ll“ihr erstes monatliche­s Treffen 2017.

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