Neue alte Achse
Trump bekennt sich zur Nato – sagt zumindest die britische Premierministerin
US-Präsident Donald Trump legt sich fest: Er steht zu seinem Glauben an Folterverhöre, wird sich aber von seinem Verteidigungsminister überstimmen lassen. Und dann ging es bei seinem Treffen mit der britischen Premierministerin Theresa May, die er als ersten ausländischen Regierungschef im Weißen Haus empfing, vor allem um Gemeinsamkeiten.
„Ich kann oft sehr früh sagen, wie ich mit jemandem zurechtkommen werde, und ich denke, wir werden eine fantastische Beziehung haben“, schwärmte Trump. May räumte ein: „Es wird Punkte geben, bei denen wir unterschiedliche Meinungen haben.“Aber: „Ich denke, wir haben schon mal den Grundstein für eine gute Beziehung gelegt.“
Beide bestätigten, dass sie ein Handelsabkommen anstreben, Details gab es dazu keine. Auch sonst blieben die Aussagen vage. May erklärte den Kampf gegen den Islamischen Staat zu einer Priorität beider Nationen. Sie sagte Trump zu, sich bei den europäischen Nato-Alliierten für eine gerechtere Lastenverteilung einzusetzen. Bei der Bedeutung des Verteidigungsbündnisses sei man sich einig, erklärte May: „Mr. President, ich denke, Sie haben bestätigt, dass Sie 100 Prozent hinter der Nato stehen.“Trump widersprach nicht – auch, wenn er das Bündnis zuletzt für obsolet erklärt hatte. May sagte, die Nato müsse auf den Kampf gegen Terror und Cyberwar ebenso vorbereitet sein wie auf Kriege.
Syrien und Russland, die schwierigen Themen, waren im 50-minütigen Gespräch kein Thema – aber der EU-Austritt der Briten. Auch dazu hat Trump eine klare Meinung: „Ich denke, der Brexit wird eine wundervolle Sache für Ihr Land werden. Wenn sich die Wogen geglättet haben, werden Sie Ihre eigene Identität haben und die Leute im Land, die Sie dort haben wollen.“