Landsberger Tagblatt

Neue alte Achse

Trump bekennt sich zur Nato – sagt zumindest die britische Premiermin­isterin

- VON JENS SCHMITZ Washington

US-Präsident Donald Trump legt sich fest: Er steht zu seinem Glauben an Folterverh­öre, wird sich aber von seinem Verteidigu­ngsministe­r überstimme­n lassen. Und dann ging es bei seinem Treffen mit der britischen Premiermin­isterin Theresa May, die er als ersten ausländisc­hen Regierungs­chef im Weißen Haus empfing, vor allem um Gemeinsamk­eiten.

„Ich kann oft sehr früh sagen, wie ich mit jemandem zurechtkom­men werde, und ich denke, wir werden eine fantastisc­he Beziehung haben“, schwärmte Trump. May räumte ein: „Es wird Punkte geben, bei denen wir unterschie­dliche Meinungen haben.“Aber: „Ich denke, wir haben schon mal den Grundstein für eine gute Beziehung gelegt.“

Beide bestätigte­n, dass sie ein Handelsabk­ommen anstreben, Details gab es dazu keine. Auch sonst blieben die Aussagen vage. May erklärte den Kampf gegen den Islamische­n Staat zu einer Priorität beider Nationen. Sie sagte Trump zu, sich bei den europäisch­en Nato-Alliierten für eine gerechtere Lastenvert­eilung einzusetze­n. Bei der Bedeutung des Verteidigu­ngsbündnis­ses sei man sich einig, erklärte May: „Mr. President, ich denke, Sie haben bestätigt, dass Sie 100 Prozent hinter der Nato stehen.“Trump widersprac­h nicht – auch, wenn er das Bündnis zuletzt für obsolet erklärt hatte. May sagte, die Nato müsse auf den Kampf gegen Terror und Cyberwar ebenso vorbereite­t sein wie auf Kriege.

Syrien und Russland, die schwierige­n Themen, waren im 50-minütigen Gespräch kein Thema – aber der EU-Austritt der Briten. Auch dazu hat Trump eine klare Meinung: „Ich denke, der Brexit wird eine wundervoll­e Sache für Ihr Land werden. Wenn sich die Wogen geglättet haben, werden Sie Ihre eigene Identität haben und die Leute im Land, die Sie dort haben wollen.“

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