Goldgrube Guldenburgs
Vor 30 Jahren startete im ZDF die Familienserie „Das Erbe der Guldenburgs“. Die Saga um eine Bierbrauer-Dynastie wurde zum Quotenhit. Und bescherte einem cleveren Schlossbesitzer hohe Einnahmen
Was Dieter Bohlen mit der legendären „Das Erbe der Guldenburgs“zu tun hat? Ganz einfach: In der Villa des selbsternannten Pop-Titanen in Tötensen bei Hamburg wurden Teile der Familiensaga gedreht, die vor 30 Jahren zum ersten Mal lief.
Das luxuriöse Anwesen, damals allerdings noch nicht in Bohlens Besitz, war einer von mehreren Drehorten in Norddeutschland. Der Großteil der Serie freilich spielte auf Schloss Wotersen im südlichen Schleswig-Holstein. Und dessen damaliger Besitzer erkannte schnell, wie sich die Serie zu Geld machen ließ: Der geschäftstüchtige Schlossherr Nikolas Graf von Bernstorff also verwandelte sein Schloss in einen Besuchermagneten – zu dem
ZDF-Serie
werden ließ. Zu den Verwicklungen trug nicht zuletzt der mit einer Guldenburg-Tochter verheiratete Werbemensch Achim Lauritzen bei – der von dem 2006 gestorbenen Schauspieler Wilfried Baasner verkörperte Schurke war mit seiner blankpolierten Glatze und vielen fiesen Winkelzügen die markanteste Figur der ganzen Serie.
Für den damaligen Herrn von Schloss Wotersen im Herzogtum Lauenburg in Schleswig-Holstein wurden die Guldenburgs zur Goldgrube. Nikolas Graf von Bernstorff ließ etwa einen Schafstall zum Café umbauen, im Restaurant konnte Guldenburg-Bier oder Balbeck-Pils bestellt werden; und für 49,50 Mark gab es gar einen kugelförmigen Glasgegenstand, der mit Bezug auf eine Serienfigur als „Träne der Nane“verkauft wurde. Die Fans
18 Millionen Menschen sahen den Pilotfilm Über die Marke Guldenburg gab es einen Rechtsstreit