Wesslau ist Endstation
Augsburg vergibt gegen den Kölner Schlussmann zu viele Chancen und kassiert eine 1:4-Niederlage. Der Vorsprung auf Ingolstadt schmilzt damit auf vier Punkte zusammen
Es war ein anfangs hitziges Spiel zwischen den Augsburger Panthern und den Kölner Haien gestern Abend. Zwei Mannschaften trafen aufeinander, die sich in den Play-offs der Deutschen EishockeyLiga wieder begegnen könnten. Da gilt es „Duftmarken“zu setzen, wie es AEV-Stürmer Aleksander Polaczek formulierte. Das Match entschieden die Rheinländer mit 4:1 (2:1, 1:0, 1:0) für sich. Der Augsburger Vorsprung auf den Tabellensiebten Ingolstadt (2:1-Sieg in Bremerhaven) schmilzt damit auf vier Punkte zusammen.
Augsburgs Trainer Mike Stewart sagte nach dem Spiel: „Nach einer Minute das 0:1, dann gleich 0:2 hinten – da wird es speziell gegen TopMannschaften extrem schwierig. Aber wir haben nie aufgegeben und bis zum Schluss gekämpft. Wir haben viel Druck gemacht, aber wir haben heute Abend keine Lösung gefunden für Wesslau.“
Der frühe Rückstand hatte seinen Ursprung in einem Abspielfehler des technisch so versierten AEVAngreifers Drew Leblanc. Kai Hospelt nutzte diesen nach nur 69 Sekunden zum 0:1. Zwei Minuten später erhöhte Max Reinhart auf 2:0. Wieder einmal lagen die Panther hinten und antworteten mit harten Checks. Der Augsburger Mark Cundari und der Kölner Dane Byers streiften in der 17. Minute demonstrativ die Handschuhe ab und verabredeten sich zum Kampf um die kanadische Box-Meisterschaft, der unentschieden endete. Beide Kontrahenten erhielten je 14 Strafminuten. Die beiden Hauptschiedsrichter Lasse Kopitz und Daniel Stricker, die zuvor ein Stockfoul mit Verletzungsfolge an Augsburgs Evan Trupp (Platzwunde im Gesicht) übersehen hatten, wirkten in einigen Szenen überfordert. Es herrschte eine dichte Atmosphäre auf dem Eis und auf den Rängen des mit 6139 Zuschauern zum fünften Mal ausverkauften Curt-Frenzel-Stadions. Drew LeBlanc verkürzte in der 18. Minute auf 2:1.
Im zweiten Drittel stürmte Augsburg, die Haie nutzten einen der wenigen AEV-Abwehrfehler zum 3:1 (26.) durch Nick Latta. Nach dem Überzahltreffer von Nationalstürmer Philip Gogulla zum 4:1 (42.) brachten die Rheinländer den Sieg über die Zeit. Ryan Jones vergab sogar einen Penalty für Köln.
Vor dem Match hatten die Panther eine Vertragsverlängerung bekannt gegeben. Der mit sechs Spielzeiten dienstälteste AEV-Ausländer T. J. Trevelyan bleibt bis 2018 dem DEL-Gründungsmitglied treu. Der 32-Jährige aus Mississauga steht zu seinem Klub. „Es soll nicht nur eine Floskel sein, wenn ich sage, dass Augsburg für mich und meine Frau Kate zu einer zweiten Heimat geworden ist“, sagt der kanadische Außenstürmer, der sich nach einer Schulterverletzung in der Aufbauphase befindet.
Seine Kollegen müssen am Sonntag um 16.30 Uhr in Schwenningen weiter um den Play-off-Einzug kämpfen.
Boutin – Guentzel, Rekis; Lamb, Valentine; Cundari, Tölzer; Dinger – Holzmann, Stieler, Polaczek; Ha nowski, LeBlanc, Davies; Parkes, Trupp, Shugg; Thiel, MacKay, Hafenrichter