BeschleunigungsInitiative
In Zeiten, da die Sehnsucht nach Entschleunigung, Innehalten und Besinnung weiter groß ist und ungestillt, lässt das energische Eintreten für Beschleunigung aufhorchen. Nein, es ist nicht Donald „The Twitter“Trump, obwohl der ein Tempo vorlegt, das vermuten lässt, dass er ab 1. April nichts mehr zu tun haben wird, weil alle Mauern hochgezogen und alle Gewissheiten geschleift sind. Auch der Formel-1-Riese Bernie Ecclestone hat mit 86 Besseres zu tun, als noch weiter stupid das Gaspedal durchtreten zu lassen. Hinter der Forderung nach einer „BeschleunigungsInitiative“steckt ein Mann namens Hans-Peter Bartels, amtierender Wehrbeauftragter.
Bartels geht „alles zu langsam“. Als einer, der sich dem Idealbild der schnellen Truppe verpflichtet fühlt, drechselt der Wehrbeauftragte Sätze, die so dröge sind wie ein leerer Spind in einer Kaserne. „Die Bundeswehr braucht eine Beschleunigungs-Initiative für alle Trendwende-Projekte.“Das ist ein Satz, der sich drehen und kippen lässt und anders als das Sturmgewehr G 36 trotzdem immer ins Schwarze trifft. Hätte Bartels gesagt, „die Bundeswehr braucht eine Trendwende-Initiative für alle Beschleunigungs-Projekte“, wäre das genauso beachtet worden wie diese Stellung: „Die Bundeswehr braucht ein Initiativ-Projekt für eine Beschleunigungs-Trendwende.“Einmal in Fahrt, schleuderte der Wehrbeauftragte auch diesen Satz noch hinterher, echt jetzt, großes Stuben-Ehrenwort: „Ich glaube, es könnte sein, dass wir zu den beschlossenen Trendwenden noch eine Art Mentalitäts-Trendwende brauchen“. Wäre man ein ZweiSterne-Phrasenbeauftragter der Truppe, müsste man „Gefahrenlage“melden, weil der Feind praktisch schon mitten in unseren Pressekonferenzen steht.
Tagesbefehl: Trendwende geradeaus! Das Mentalitäts-Projekt Initiativ-Schweigen mit Intensivierung beschleunigen bzw. mit Beschleunigung intensivieren! Oder um mit Hans-Peter Bartels zu sprechen: „Nichts davon ist falsch, aber es ist viel.“