Auf dem Weg zum perfekten Licht
Sparsam, hell und am besten gesund. Worauf es bei der Beleuchtung ankommt
Ein Leben ohne elektrisches Licht ist gerade jetzt im Winter nahezu unvorstellbar. Fest steht: Der Aufenthalt im Freien und das natürliche Tageslicht sind am gesündesten, allerdings ist dies nicht immer verfügbar.
Lichtdesigner, Psychologen und Arbeitsmediziner forschen daher schon lange nach dem perfekten künstlichen Licht – denn es beeinflusst unser Wohlempfinden und kann die Konzentration steigern.
Allerdings ist Licht nicht gleich Licht – es gibt feine Unterschiede. Moderne Technologien haben die gute alte Glühlampe schon lange abgelöst. Die „lichtemittierende Diode“– kurz LED – ist als Beleuchtungssystem für die eigenen vier Wände, aber auch in Büros und Werkstätten immer mehr gefragt. Nicht nur der sparsame Energieverbrauch, sondern auch seine Formenvielfalt und sein angenehm warmweißes Licht machen das moderne Leuchtmittel so beliebt. Aber worauf kommt es bei guter Beleuchtung überhaupt an?
Die Farbe des Lichts hat große Auswirkungen auf unsere Stimmung. Neben dem sichtbaren Licht beinhaltet unser Tageslicht auch unsichtbare ultraviolette und InfrarotAnteile. Künstliche Beleuchtung kann durch Variation dieser Lichtanteile ebenso unser Befinden beeinflussen.
Während Licht mit einem hohen Blauanteil ähnlich wie Tageslicht als leistungsfördernd empfunden wird, wirkt sich Licht mit erhöhten Warmtonanteilen positiv auf unser Wohlbefinden und unsere Stimmung aus.
2500 bis 3000 Kelvin erzeugen ein warmweißes Licht und eignen sich gut für die Beleuchtung von Wohnräumen. Farbtemperaturen von 4000 bis 6500 Kelvin erzeugen dagegen ein kaltweißes bis tageslichtweißes Licht und passen daher in Büros oder Fabrikhallen.
Auch die Farbwiedergabe spielt eine wichtige Rolle. Sie gibt an, wie natürlich die Beleuchtung Farben wiedergibt. Je höher der sogenannte Ra-Wert (beziehungsweise CRIWert), desto besser stimmen die Farbwerte überein. Das Sonnenlicht gibt mit einem Ra-Wert von 100 den Referenzwert an. LEDs erreichen in der Regel einen Ra-Wert von 80 bis 97.
In Zeiten hoher Strompreise ist auch die Energieeffizienz der Beleuchtungssysteme von Bedeutung. Hier sind die aktuellen LEDLeuchtmittel unangefochtene Spitzenreiter, wenngleich sie im Vergleich zu anderen in der Anschaffung etwas teurer sind.
Möchte man beispielsweise eine 60-Watt-Glühbirne ersetzen, benötigt eine LED bei gleicher Helligkeit (Lumen) nur neun bis zwölf Watt. Das bedeutet einen geringeren Stromverbrauch.
Ein weiteres wichtiges Kriterium für eine gute Lichtquelle ist ihre Lebensdauer. Auch hier liegt die LED mit einer Laufzeit von bis zu 100 000 Stunden bei sehr hoher Qualität auf Platz eins. Aufgrund des technischen Funktionsprinzips einer LED hat außerdem häufiges Ein- und Ausschalten der Leuchte deutlich geringere Auswirkungen auf ihre Lebensdauer, als das bei einer Glühbirne beispielsweise der Fall ist.
Bei der Auswahl des geeigneten Leuchtkörpers müssen natürlich auch die örtlichen Gegebenheiten bedacht werden. Halogenstrahler werden sehr heiß und sind daher aus brandschutztechnischen Gründen nicht überall einsetzbar.
LED-Lampen sind weniger temperaturabhängig und können sehr gut als Außenleuchten eingesetzt werden, da sie besonders bei kalten Temperaturen sehr effizient arbeiten. Anders als bei der Energiesparlampe strahlt die LED außerdem sofort nach dem Einschalten mit voller Helligkeit.
Zu guter Letzt ist bei der Auswahl einer Lichtquelle die Umweltverträglichkeit nicht zu vergessen. Energiesparlampen und Leuchtstofflampen enthalten umweltschädliche Substanzen wie Quecksilber, die als Sondermüll gelten. Geht eine dieser Lampen zu Bruch, werden diese Stoffe frei gesetzt und können schädlich für die Gesundheit sein. Eine defekte LED ist für den Anwender ungefährlich, da sie keine dieser Substanzen enthält. Dennoch muss sie aufgrund der enthaltenen Elektronik-Bauteile als Elektronikschrott entsorgt werden.
Spätestens wenn die alten Leuchtkörper defekt sind, sollten über den Wechsel zur effizienteren und umweltschonenderen LED-Technologie nachgedacht werden. Das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) hat die Broschüre „Energiesparlampe und LED: Energieeffiziente Beleuchtung“zusammengestellt, die wertvolle Informationen über die neuen Beleuchtungstechnologien für Privatpersonen enthält. Die Broschüre kann unter www.bestellen.bayern.de heruntergeladen oder kostenfrei bestellt werden.
Auch für Nostalgiker geeignet
Allen Vorteilen zum Trotz hatte bis vor kurzer Zeit die Glühbirne der LED-Lampe optisch einiges voraus. Der meist sehr große Kühlkörper an der herkömmlichen LED-Birne verhinderte, dass sich das Licht schön gleichmäßig – wie bei der Glühbirne – ausbreiten kann und war deshalb kein besonders schöner Anblick in offenen Leuchten. Dank einer Neuentwicklung kommen auch Nostalgiker wieder auf ihre Kosten: In der sogenannten LEDFadenlampe sind LED-Leuchtfäden in einem Glaskolben so angeordnet, dass sie der klassischen Glühbirne optisch sehr nahekommen.