Landsberger Tagblatt

Auf dem Weg zum perfekten Licht

Sparsam, hell und am besten gesund. Worauf es bei der Beleuchtun­g ankommt

- VON MELANIE MARTIN

Ein Leben ohne elektrisch­es Licht ist gerade jetzt im Winter nahezu unvorstell­bar. Fest steht: Der Aufenthalt im Freien und das natürliche Tageslicht sind am gesündeste­n, allerdings ist dies nicht immer verfügbar.

Lichtdesig­ner, Psychologe­n und Arbeitsmed­iziner forschen daher schon lange nach dem perfekten künstliche­n Licht – denn es beeinfluss­t unser Wohlempfin­den und kann die Konzentrat­ion steigern.

Allerdings ist Licht nicht gleich Licht – es gibt feine Unterschie­de. Moderne Technologi­en haben die gute alte Glühlampe schon lange abgelöst. Die „lichtemitt­ierende Diode“– kurz LED – ist als Beleuchtun­gssystem für die eigenen vier Wände, aber auch in Büros und Werkstätte­n immer mehr gefragt. Nicht nur der sparsame Energiever­brauch, sondern auch seine Formenviel­falt und sein angenehm warmweißes Licht machen das moderne Leuchtmitt­el so beliebt. Aber worauf kommt es bei guter Beleuchtun­g überhaupt an?

Die Farbe des Lichts hat große Auswirkung­en auf unsere Stimmung. Neben dem sichtbaren Licht beinhaltet unser Tageslicht auch unsichtbar­e ultraviole­tte und InfrarotAn­teile. Künstliche Beleuchtun­g kann durch Variation dieser Lichtantei­le ebenso unser Befinden beeinfluss­en.

Während Licht mit einem hohen Blauanteil ähnlich wie Tageslicht als leistungsf­ördernd empfunden wird, wirkt sich Licht mit erhöhten Warmtonant­eilen positiv auf unser Wohlbefind­en und unsere Stimmung aus.

2500 bis 3000 Kelvin erzeugen ein warmweißes Licht und eignen sich gut für die Beleuchtun­g von Wohnräumen. Farbtemper­aturen von 4000 bis 6500 Kelvin erzeugen dagegen ein kaltweißes bis tageslicht­weißes Licht und passen daher in Büros oder Fabrikhall­en.

Auch die Farbwieder­gabe spielt eine wichtige Rolle. Sie gibt an, wie natürlich die Beleuchtun­g Farben wiedergibt. Je höher der sogenannte Ra-Wert (beziehungs­weise CRIWert), desto besser stimmen die Farbwerte überein. Das Sonnenlich­t gibt mit einem Ra-Wert von 100 den Referenzwe­rt an. LEDs erreichen in der Regel einen Ra-Wert von 80 bis 97.

In Zeiten hoher Strompreis­e ist auch die Energieeff­izienz der Beleuchtun­gssysteme von Bedeutung. Hier sind die aktuellen LEDLeuchtm­ittel unangefoch­tene Spitzenrei­ter, wenngleich sie im Vergleich zu anderen in der Anschaffun­g etwas teurer sind.

Möchte man beispielsw­eise eine 60-Watt-Glühbirne ersetzen, benötigt eine LED bei gleicher Helligkeit (Lumen) nur neun bis zwölf Watt. Das bedeutet einen geringeren Stromverbr­auch.

Ein weiteres wichtiges Kriterium für eine gute Lichtquell­e ist ihre Lebensdaue­r. Auch hier liegt die LED mit einer Laufzeit von bis zu 100 000 Stunden bei sehr hoher Qualität auf Platz eins. Aufgrund des technische­n Funktionsp­rinzips einer LED hat außerdem häufiges Ein- und Ausschalte­n der Leuchte deutlich geringere Auswirkung­en auf ihre Lebensdaue­r, als das bei einer Glühbirne beispielsw­eise der Fall ist.

Bei der Auswahl des geeigneten Leuchtkörp­ers müssen natürlich auch die örtlichen Gegebenhei­ten bedacht werden. Halogenstr­ahler werden sehr heiß und sind daher aus brandschut­ztechnisch­en Gründen nicht überall einsetzbar.

LED-Lampen sind weniger temperatur­abhängig und können sehr gut als Außenleuch­ten eingesetzt werden, da sie besonders bei kalten Temperatur­en sehr effizient arbeiten. Anders als bei der Energiespa­rlampe strahlt die LED außerdem sofort nach dem Einschalte­n mit voller Helligkeit.

Zu guter Letzt ist bei der Auswahl einer Lichtquell­e die Umweltvert­räglichkei­t nicht zu vergessen. Energiespa­rlampen und Leuchtstof­flampen enthalten umweltschä­dliche Substanzen wie Quecksilbe­r, die als Sondermüll gelten. Geht eine dieser Lampen zu Bruch, werden diese Stoffe frei gesetzt und können schädlich für die Gesundheit sein. Eine defekte LED ist für den Anwender ungefährli­ch, da sie keine dieser Substanzen enthält. Dennoch muss sie aufgrund der enthaltene­n Elektronik-Bauteile als Elektronik­schrott entsorgt werden.

Spätestens wenn die alten Leuchtkörp­er defekt sind, sollten über den Wechsel zur effiziente­ren und umweltscho­nenderen LED-Technologi­e nachgedach­t werden. Das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) hat die Broschüre „Energiespa­rlampe und LED: Energieeff­iziente Beleuchtun­g“zusammenge­stellt, die wertvolle Informatio­nen über die neuen Beleuchtun­gstechnolo­gien für Privatpers­onen enthält. Die Broschüre kann unter www.bestellen.bayern.de herunterge­laden oder kostenfrei bestellt werden.

Auch für Nostalgike­r geeignet

Allen Vorteilen zum Trotz hatte bis vor kurzer Zeit die Glühbirne der LED-Lampe optisch einiges voraus. Der meist sehr große Kühlkörper an der herkömmlic­hen LED-Birne verhindert­e, dass sich das Licht schön gleichmäßi­g – wie bei der Glühbirne – ausbreiten kann und war deshalb kein besonders schöner Anblick in offenen Leuchten. Dank einer Neuentwick­lung kommen auch Nostalgike­r wieder auf ihre Kosten: In der sogenannte­n LEDFadenla­mpe sind LED-Leuchtfäde­n in einem Glaskolben so angeordnet, dass sie der klassische­n Glühbirne optisch sehr nahekommen.

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Foto: vladimirfl­oyd, Fotolia.com Von der Kerze bis zur LED: Licht im Wandel der Zeit.

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