Landsberger Tagblatt

Das ist die Aufmerksam­keits Defizit Hyperaktiv­itäts Störung ADHS

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● ADS oder ADHS? ADS steht für die Aufmerksam­keits Defizit Störung. Bei ADHS kommen Impulsivit­ät und Hyperaktiv­ität, also ein Bewegungs drang dazu, erklärt Frank Beer, Chefarzt der Kinder und Jugendpsyc­hiatrie Klinik Hochried in Murnau. ● Was sind die Symptome? Das Krankheits­bild ist sehr heterogen. Die Kernsympto­me sind das Aufmerk samkeitsde­fizit, den Kindern fällt es schwer, sich zu steuern und Impulse zu kontrollie­ren, erklärt Beer. ● Was ist die Ursache von AD(H)S? Bislang steht fest, dass die Krankheit wohl über verschiede­ne Gene vererbt wird, erklärt Beer. Umwelteinf­lüsse können die Ausprägung beeinfluss­en. ● Wer bekommt AD(H)S? Die Krank heit entsteht immer im Kindesalte­r. Allerdings wird sie nicht immer gleich festgestel­lt, sagt Beer. ● Wie viele Kinder haben AD(H)S? Man geht davon aus, dass etwa fünf Prozent aller Kinder im Alter zwi schen drei und 17 Jahren AD(H)S haben. Laut Zahlen der AOK beka men im Jahr 2014 4,4 Prozent ihrer Versichert­en die Diagnose. Dreivier tel aller Betroffene­n sind Buben. ● Warum sind Buben häufiger be troffen? Die Ärztin Susanne Holzt Joas sagt, dass bei Buben häufiger die Hyperaktiv­ität dazukommt. Sie fallen deshalb eher auf. Mädchen hätten hin gegen öfter ADS und seien verträumt und zurückgezo­gen. ● Sind die Zahlen schon immer gleich? Die Zahl der Diagnosen hat zugenommen. Die Statistik der AOK zeigt, dass im Jahr 2006 lediglich 2,5 Prozent der dort versichert­en Kinder und Jugendlich­en AD(H)S hatten. ● Wie sieht es mit der Verschrei bung von Medikament­en aus? Auch hier ist die Zahl gestiegen. Im Jahr 2006 bekamen 12 von 100 AOK Versichert­en Methylphen­idat. Im Jahr 2012 lag der Wert mit 14 von 100 Versichert­en am höchsten. Inzwischen ist die Zahl auf das Niveau von 2012 zurückgega­ngen. (hhc)

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