Die Lockerheit ist zurück
Hinter Andreas Wellinger liegt eine lange Leidenszeit. Jetzt ist er wieder da, wo er immer hinwollte: ganz oben
Nach seinem zweiten Weltcupsieg will Andreas Wellinger so richtig abheben. „Ich hoffe, ich kann meinen Rekord von 218 Metern verbessern“, formulierte der Bayer sein Ziel für den SkiflugWeltcup am kommenden Wochenende in Oberstdorf. „Die Schanze dort ist neu, es ist ein Heimweltcup. Darauf freue ich mich extrem.“
Das Selbstvertrauen könnte nach seinem Erfolg in Willingen nicht sein. „Jeder Sprung dort war gut. Das gibt ein extrem gutes Gefühl. Man merkt, dass die Arbeit konstant weiter nach vorne geht“, sagte Wellinger.
Drei Jahre hatte der 21-Jährige auf den zweiten Sieg warten müssen. Wie Phönix aus der Asche war Wellinger als 17-Jähriger 2012 in den Weltcup gestartet. Gleich bei seinem ersten Einsatz in Lillehammer wurde er Fünfter. Nach einem zweiten Rang zu Beginn der Saison 2013/2014 schaffte der damalige Schüler am 16. Januar 2014 in Wisla erstmals den Sprung nach ganz oben. Es folgte Team-Gold bei den Olympischen Spielen in Sotschi.
Die Skisprungwelt lag dem Talent zu Füßen. Doch ein schlimmer Sturz im November 2014 im finnischen Kuusamo veränderte alles. Wellinger zog sich eine Schulterverletzung zu und musste operiert wergrößer den. Es folgte eine sportliche Durststrecke. Die Leichtigkeit war ihm abhandengekommen. Jetzt ist die Lockerheit zurück. „Er musste die Tiefen erfahren, hat sich aber wieder herangekämpft“, sagte Bundestrainer Werner Schuster.
In den vergangenen Wochen hat Wellinger seine Sprünge auf hohem Niveau stabilisiert. Die Podestplätze in Zakopane und der Sieg in Willingen beweisen das.