Gauck, der Mensch
Das ZDF blickt mit dem scheidenden Bundespräsidenten zurück
ZDF, 20.15 Uhr Am 12. Februar tagt die Bundesversammlung, um einen neuen Bundespräsidenten zu wählen. Die Chancen für Frank-Walter Steinmeier stehen gut. Doch bis zum 17. März hat Joachim Gauck das Amt inne. Eine gute Gelegenheit also für einen Rückblick auf die vergangenen fünf Jahre mit ihm als Bundespräsident.
Für „Mensch, Gauck!“, heute Abend im ZDF zu sehen, haben der Filmautor Bernd Reufels und sein Team den Bundespräsidenten immer wieder zu Terminen begleitet: Ansprachen, Eröffnungen, Staatsbesuche oder Reisen wie zuletzt nach Japan. Zudem ging es mit Gauck an die Ostsee, wo er die ersten Jahre seiner Kindheit verbracht hatte. „Wir trafen mit ihm alte Freunde und gingen segeln“, erzählt Reufels. Auch offene Hintergrundgespräche im Amtszimmer sowie mit Bekannten aus Gaucks Jugendzeit waren möglich. „Er ist ein Präsident, der durchaus Position bezieht und dabei aneckt“, sagt Reufels.
Tatsächlich gilt der ehemalige Pastor als Präsident, der sich in das politische Alltagsgeschäft einmischt und seine Gefühle offen zeigt. Einige wenige private Details offenbart Gauck in diesem Porträt auch. Er erzählt von einer tiefen Familienkrise Mitte der 80er Jahre, als seine beiden Söhne Ausreiseanträge aus der damaligen DDR stellten. „Da sind viele späte Tränen geflossen“, sagt Gauck im Film. Zwar ist Gauck noch immer mit seiner ersten Frau verheiratet, er lebt aber seit Jahren mit seiner Partnerin Daniela Schadt zusammen. Dass er trotz dieser Konstellation Präsident wurde? „Ich habe mich selber gewundert, dass es geht.“