Preise für eine spezielle Aufzugkabine
Die Firma Composyst aus Hurlach ist Wachstumschampion
Hurlach Die 2010 gegründete Composyst GmbH, deren ursprüngliches Kerngeschäft die Fertigung von Bauteilen aus modernen Materialien in der Luftfahrt ist, hat nun mit einer aus Carbon gefertigten Aufzugkabine gleich mehrere Preise auf Fachmessen und eine Nominierung für den Branchenaward „Best of Industry“des Industrieportals MM Maschinenmarkt in Würzburg erhalten. Ins Zentrum der Aufmerksamkeit rückte sich der Spezialist für faserverstärkte Leichtbaustrukturen mit einem Prototypen: Für die Aufzugsfirma Wittur entwickelte und gestaltete Composyst eine Kabine, die laut Pressemeldung als leicht, belastbar und dazu formschön gilt.
Auch den ersten Platz als Wachstumschampion 2017 im verarbeitenden und produzierenden Gewerbe, ausgezeichnet von Focus-Spezial, kann sich die junge Firma auf die Fahne schreiben. Dabei sei die Windkraft laut Technik-Geschäftsführer Stefan Utecht der größte Umsatztreiber. Utecht, gelernter Flugzeugbauer und einer der Erfinder der von Airbus patentierten VAP-Infusionstechnologie, die besonders stabile Bauteile ermöglicht, machte sich 2010 nach rund 20 Jahren bei EADS selbstständig und gründete gemeinsam mit Uwe Tiltmann, der nach seinem Flugzeugstudium in der Textilindustrie arbeitete, die Composyst GmbH. Rund zehn Millionen Euro Umsatz erwirtschaften die zehn Mitarbeiter. Als Lieferant und Technologiepartner für die weltweite Rotorblattfertigung von Windkraftanlagen, die größtenteils im Norden Deutschlands gefertigt werden, unterhält Vertriebs-Geschäftsführer Uwe Tiltmann ein weiteres Büro in Münster.
Die stärksten Innovationen gehen laut Utecht von der Luftfahrt aus. Composyst fertigt zum Beispiel Flugzeugstrukturen aus Kohlenstofffaserverbundwerkstoffen für die neue Airbus-Generation. Zudem liefert das Unternehmen Bauteile für die Marinetechnik, experimentiert mit Partnern im Bootsbau, um etwa dem „Fliegenden Katamaran“Flügel zu verleihen.
Die Firmenchefs planen nun eine Erweiterung im Betrieb in Hurlach. Auf ihrem Spezialgebiet – „funktionsintegrierter Leichtbau“– gilt es, leichte Bauweisen mit zusätzlichen Funktionen in möglichst nur einem Fertigungsschritt zu kombinieren.
Hierbei sollen neue, innovative Fertigungsmethoden wie die Integration 3D-gedruckter Bauteilkomponenten eine Rolle spielen sowie die Erprobung neuer Werkstoffe und Fertigungstechnologien. Davon versprechen sich die Firmenchefs neue Geschäftsfelder.