Auf medizinischer Mission in Myanmar
Eva Zwicknagl schließt sich für einen Monat den „Schwimmenden Ärzten“an
Die Frauenärztin Dr. Eva Zwicknagl wird bis Mitte Februar nicht in ihrer Praxis in Greifenberg anzutreffen sein. Denn sie begibt sich mit den „Swimming Doctors“auf eine spannende medizinische Mission nach Myanmar (Burma). Dort wird sie mit Prof. Dr. Wolf Mutschler, dem früheren Chefarzt der Chirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie an der LudwigMaximilians-Universität München, weiteren Ärzten und medizinischem Personal auf einem Schiff ins Irrawaddy-Delta fahren.
In diesem weitverzweigten Delta südlich der Stadt Rangoon (Yangon) leben rund sechs Millionen Menschen in kleinen Dörfern. Sind sie krank, müssen sie eine stundenlange Fahrt übers Wasser auf sich nehmen. Hinzu kommt das Problem, dass die Menschen dort sehr arm sind und medizinische Behandlungen für die meisten nur schwer finanzierbar sind. Als 2008 der Wirbelsturm Nargis im Irrawaddy-Delta verheerende Zerstörungen hinterließ, entstand die Idee, die Menschen mit einer mobilen Schiffsklinik zu versorgen. Seit 2010 kreuzen die „Swimming Doctors“, eine Initiative der „Stiftunglife“mit Sitz in Celle, im regelmäßigen Drei-Wochen-Turnus im Delta und fahren kleine Dörfer an.
An Bord befinden sich Untersuchungsräume, Diagnostik mit Ultraschall, EKG, Labor, ein Zahnarztstuhl und ein kleiner OP mit Überwachungsraum. Eine achtköpfige Crew steuert das Schiff sicher durch das Delta. Am Tag kommen 50 bis 70 Patienten an Bord, um sich von deutschen und burmesischen Ärzten behandeln zu lassen. Für eine Behandlung mit Medikamenten bezahlen sie zwei Euro, den Rest legt die „Stiftunglife“drauf. Bei der nächsten Mission wird auch Dr. Eva Zwicknagl mit an Bord sein.
Im Gepäck hat sie fünf schwere Kassetten mit gespendeten Zahnarzt-Instrumenten. „Dort geht es wohl hauptsächlich darum, bei Zahnweh Zähne zu ziehen“, so Zwicknagl. Sie selbst wird sich auf dem Schiff aber überwiegend ihrer Profession, der Frauenheilkunde, widmen. „Ich bin sehr gespannt auf diese Erfahrung“, sagt Zwicknagl, die unserer Zeitung nach ihrer Rückkehr über ihre Erlebnisse berichten wird.