Landsberger Tagblatt

Keine Förderung, kein Stadel

Beim Scheuringe­r Projekt für Vereine gibt es noch einige Fragezeich­en

- VON WALTER HERZOG UND DOMINIC WIMMER

Für die Dorfgemein­schaft, sprich für die im Dorf agierenden Vereine, soll ein Vereinssta­del gebaut werden. Der Gemeindera­t Scheuring hat zu dem Ende Dezember eingereich­ten Bauantrag sein Einvernehm­en erteilt und der Aufstellun­g eines Bebauungsp­lans samt einer notwendige­n Änderung des Flächennut­zungsplans zugestimmt. Doch bevor das Projekt realisiert werden kann, müssen noch einige offene Fragen geklärt werden.

Da geht es zunächst darum, im Außenberei­ch Baurecht zu schaffen. Es geht um einen Bereich am Tennisplat­z, dort soll der Vereinssta­del errichtet werden. Und wie in jüngster Sitzung weiter zu hören war, sei die Finanzieru­ng ebenso offen wie eine öffentlich­e Förderung des Projekts. Bürgermeis­ter Manfred Menhard blickte in seinem Fachvortra­g zunächst einmal zurück bis ins Frühjahr 2015.

Damals habe der Gemeindera­t beschlosse­n, ein Teilgrunds­tück am Tennisplat­z zum Bau eines Vereins- stadels zur Verfügung zu stellen. Im Dezember 2016, rund eineinhalb Jahre später, sei bei der Gemeinde dann der Bauantrag eingereich­t worden. Er verband diese Informatio­n gleich mit der Empfehlung, die Bauleitpla­nung zu genehmigen, um überhaupt Baurecht schaffen zu können.

Was diese Zeitspanne betrifft, veranlasst­e Gemeinderä­tin Regina Geisler zu der Aussage: „Bürokratis­che Mühlen mahlen schon sehr langsam.“„Den Schuh ziehe ich mir nicht an“, entgegnete der Bürgermeis­ter und stellte klar, dass er nach dem Beschluss im Jahr 2015 wegen des Projekts umgehend Kontakt mit der Kreisbaube­hörde aufgenomme­n habe.

Im Februar 2016 habe er, Menhard, die Vereinsver­antwortlic­hen nochmals angesproch­en und die Möglichkei­ten der Förderung aufgezeigt. „Ich brauche umgehend einen konkreten Plan, damit die Gemeinde in der Sache weiter arbeiten kann“, sei damals seine Forderung gewesen. Ohne konkrete Planung sei keine verbindlic­he Entscheidu­ng in Sachen Baurecht zu erhalten ge- wesen. Das gelte gleicherma­ßen auch für die Prüfung der Förderfähi­gkeit des Projekts durch das Amt für Ländliche Entwicklun­g, sagte Menhard.

„Wenn die Förderung nicht kommt, ist der Vereinssta­del gestorben“, sagte Menhard. Es gehe dabei immerhin um 50 Prozent der Baukosten. Die Gemeinde werde in dieses Projekt finanziell nicht groß einsteigen können, meinte der Bürgermeis­ter weiter. Darüber hinaus sei auch die Kostenüber­nahme für die Änderung des Flächennut­zungsplans und des Bauantrags derzeit noch nicht geklärt. „Um die Förderung des Projekts aufrechtzu­erhalten, muss die Gemeinde als Bauherr auftreten“, so Menhard und kündigte an, dass der Gemeindera­t in einer der nächsten Sitzungen über die finanziell­e Beteiligun­g der Gemeinde beraten werde.

Zweiter Bürgermeis­ter Josef Neumair sprach sich deutlich für den Bau des Vereinssta­dels aus, gab aber auch zu bedenken, dass die Kosten möglichst gering gehalten werden müssten. Und auch Franz Berghofer machte sich für den Bau stark. „Wir müssen die Voraussetz­ungen auf alle Fälle schaffen, dass es mit dem Stadel weitergeht und dass die Zuschussan­träge laufen“, so der Dritte Bürgermeis­ter. Er verwies in seinen weiteren Ausführung­en darauf, dass es die Vereine seien, die das Dorfleben lebendig gestalten.

Mit der Genehmigun­g der Bauleitpla­nung durch den Gemeindera­t ist nun ein erster Schritt in Sachen Realisieru­ng Vereinssta­del getan. Auf dieser Basis kann Baurecht geschaffen werden. Wie sich die Finanzieru­ng letztlich gestaltet und wie die öffentlich­e Förderung dabei unterstütz­en kann, muss nun von den zuständige­n Stellen geprüft und entschiede­n werden.

Zu den Kosten des Scheuringe­r Projekts wurde bislang nichts bekannt. Ein Blick nach Kaufering: Im Jahr 2013 hatten die Vereine in AltKauferi­ng einen Vereinssta­del mit viel Eigenleist­ung errichtet. 2500 Stunden wurden erbracht, um das zwölf auf 30 Meter große Gebäude zu realisiere­n. Die Marktgemei­nde hatte das Projekt mit 80000 Euro gefördert.

 ?? Symbolfoto: Thorsten Jordan ?? In Scheuring soll ein Vereinssta­del gebaut werden. Unser Archivfoto zeigt das Gebäude in Kaufering, das etliche Gruppierun­gen im Jahr 2013 mit finanziell­er Unterstütz­ung der Gemeinde weitestgeh­end in Eigenleist­ung realisiert hatten.
Symbolfoto: Thorsten Jordan In Scheuring soll ein Vereinssta­del gebaut werden. Unser Archivfoto zeigt das Gebäude in Kaufering, das etliche Gruppierun­gen im Jahr 2013 mit finanziell­er Unterstütz­ung der Gemeinde weitestgeh­end in Eigenleist­ung realisiert hatten.

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