Keine Förderung, kein Stadel
Beim Scheuringer Projekt für Vereine gibt es noch einige Fragezeichen
Für die Dorfgemeinschaft, sprich für die im Dorf agierenden Vereine, soll ein Vereinsstadel gebaut werden. Der Gemeinderat Scheuring hat zu dem Ende Dezember eingereichten Bauantrag sein Einvernehmen erteilt und der Aufstellung eines Bebauungsplans samt einer notwendigen Änderung des Flächennutzungsplans zugestimmt. Doch bevor das Projekt realisiert werden kann, müssen noch einige offene Fragen geklärt werden.
Da geht es zunächst darum, im Außenbereich Baurecht zu schaffen. Es geht um einen Bereich am Tennisplatz, dort soll der Vereinsstadel errichtet werden. Und wie in jüngster Sitzung weiter zu hören war, sei die Finanzierung ebenso offen wie eine öffentliche Förderung des Projekts. Bürgermeister Manfred Menhard blickte in seinem Fachvortrag zunächst einmal zurück bis ins Frühjahr 2015.
Damals habe der Gemeinderat beschlossen, ein Teilgrundstück am Tennisplatz zum Bau eines Vereins- stadels zur Verfügung zu stellen. Im Dezember 2016, rund eineinhalb Jahre später, sei bei der Gemeinde dann der Bauantrag eingereicht worden. Er verband diese Information gleich mit der Empfehlung, die Bauleitplanung zu genehmigen, um überhaupt Baurecht schaffen zu können.
Was diese Zeitspanne betrifft, veranlasste Gemeinderätin Regina Geisler zu der Aussage: „Bürokratische Mühlen mahlen schon sehr langsam.“„Den Schuh ziehe ich mir nicht an“, entgegnete der Bürgermeister und stellte klar, dass er nach dem Beschluss im Jahr 2015 wegen des Projekts umgehend Kontakt mit der Kreisbaubehörde aufgenommen habe.
Im Februar 2016 habe er, Menhard, die Vereinsverantwortlichen nochmals angesprochen und die Möglichkeiten der Förderung aufgezeigt. „Ich brauche umgehend einen konkreten Plan, damit die Gemeinde in der Sache weiter arbeiten kann“, sei damals seine Forderung gewesen. Ohne konkrete Planung sei keine verbindliche Entscheidung in Sachen Baurecht zu erhalten ge- wesen. Das gelte gleichermaßen auch für die Prüfung der Förderfähigkeit des Projekts durch das Amt für Ländliche Entwicklung, sagte Menhard.
„Wenn die Förderung nicht kommt, ist der Vereinsstadel gestorben“, sagte Menhard. Es gehe dabei immerhin um 50 Prozent der Baukosten. Die Gemeinde werde in dieses Projekt finanziell nicht groß einsteigen können, meinte der Bürgermeister weiter. Darüber hinaus sei auch die Kostenübernahme für die Änderung des Flächennutzungsplans und des Bauantrags derzeit noch nicht geklärt. „Um die Förderung des Projekts aufrechtzuerhalten, muss die Gemeinde als Bauherr auftreten“, so Menhard und kündigte an, dass der Gemeinderat in einer der nächsten Sitzungen über die finanzielle Beteiligung der Gemeinde beraten werde.
Zweiter Bürgermeister Josef Neumair sprach sich deutlich für den Bau des Vereinsstadels aus, gab aber auch zu bedenken, dass die Kosten möglichst gering gehalten werden müssten. Und auch Franz Berghofer machte sich für den Bau stark. „Wir müssen die Voraussetzungen auf alle Fälle schaffen, dass es mit dem Stadel weitergeht und dass die Zuschussanträge laufen“, so der Dritte Bürgermeister. Er verwies in seinen weiteren Ausführungen darauf, dass es die Vereine seien, die das Dorfleben lebendig gestalten.
Mit der Genehmigung der Bauleitplanung durch den Gemeinderat ist nun ein erster Schritt in Sachen Realisierung Vereinsstadel getan. Auf dieser Basis kann Baurecht geschaffen werden. Wie sich die Finanzierung letztlich gestaltet und wie die öffentliche Förderung dabei unterstützen kann, muss nun von den zuständigen Stellen geprüft und entschieden werden.
Zu den Kosten des Scheuringer Projekts wurde bislang nichts bekannt. Ein Blick nach Kaufering: Im Jahr 2013 hatten die Vereine in AltKaufering einen Vereinsstadel mit viel Eigenleistung errichtet. 2500 Stunden wurden erbracht, um das zwölf auf 30 Meter große Gebäude zu realisieren. Die Marktgemeinde hatte das Projekt mit 80000 Euro gefördert.