Schnelles Internet bis in die Einöden
Der Breitbandausbau in Fuchstal wird deutlich günstiger als ursprünglich angenommen
Deutlich weniger als erwartet kostet der Breitbandausbau in den Gebieten der Gemeinde Fuchstal, die bisher noch nicht vom schnellen Internet profitieren konnten. Statt der im Oktober 2015 genannten Grobkostenberechnung mit knapp 1,5 Millionen Euro verlangt der erfolgreiche Anbieter, die Telekom, nur rund 680 000 Euro. Da der Freistaat Bayern die Maßnahme zu 80 Prozent bezuschusst, hat die Gemeinde nur noch einen Anteil von 136 000 Euro aufzubringen.
In den Genuss der Glasfaseranbindung mit bis zu 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) Übertragungsrate kommen neben dem Kirchdorf Welden alle Weiler und Einöden im Umkreis von Leeder und Asch. Dies sind beispielsweise das Aschthal, das Wildbad, die Weldnermühle und die Moosmühle. Ebenso angeschlossen werden die Bauernhöfe in Schäfmoos, wo der Zweite Bürgermeister Martin Brennauer daheim ist. Selbst der Stock, an dem das einzige Wohngebäude, die Gastwirtschaft, im Juli 2015 abgebrannt war, erhält eine Anbindung, erklärte Bürgermeister Erwin Karg auf Nachfrage unserer Zeitung. Dort gibt es nämlich Pläne für einen Wiederaufbau. Ebenfalls deutlich verbessert wird die Versorgung für die Mittelschule, das Baugebiet Ascherfeld, das Gewerbegebiet und mit dem größten Kostenaufwand die südlichen Randbereiche in Leeder.
Beschlossen worden war vom Gemeinderat bereits 2015, das Glasfaserkabel am Ascherfeld, um ein Aufreißen der Straßen zu vermeiden, nach dem FTTC-Standard nur bis an die Verteilkästen zu legen. Von dort aus führen die vorhandenen Kupferkabel in die Haushalte. In Welden mit seinen etwa 70 Einwohnern hingegen wird das Kabel an jedes einzelne Haus geführt, da dies, so die Gemeinderäte seinerzeit, zwar die deutlich teurere, aber zukunftsorientiertere Lösung sei. Man habe nur zwei Angebote erhalten, erläuterte Karg in der Sitzung. Deshalb war eine Plausibilitätsprüfung erforderlich, die der Firma Telekom das wirtschaftlichste Gebot bescheinigte. Nun muss noch die Bundesnetzagentur der Vergabe zustimmen. Die Bauausführung wird danach innerhalb von 24 Monaten erfolgen. Auf die Nachfrage von Ratsmitglied Christoph Kneißl, warum nicht auch die Kernzonen in Leeder die hohen Übertragungsraten erhielten, verwies Karg auf die Richtlinien der bayerischen Förderung. Demnach gilt diese nur für Gebiete, in denen man über weniger als 30 Mbit/s verfüge. Dieser Wert wird aber in den Ortszentren durch die 2012 verlegten Glasfaserkabel an das Rathaus und nach Seestall bereits übertroffen.
Es sei allerdings möglich, so Karg weiter, als nächsten Schritt mithilfe von Fördermitteln des Bundes auch hier weitere Verbesserungen zu erzielen. Er habe nicht gedacht, dass man es nun auf die Reihe bekomme, meinte der Bürgermeister abschließend. Nach Abschluss der Arbeiten sei man dann auch im Vergleich zu anderen Gemeinden „gut dabei“, freute er sich.