Landsberger Tagblatt

Den Bogen nicht überspanne­n

- VON THOMAS WUNDER redaktion@landsberge­r tagblatt.de Party Streit

Der Lumpige Donnerstag hat in Landsberg eine lange Tradition. In den Nachkriegs­jahren gab es sogar eine Faschingsg­esellschaf­t, danach waren es die Schulen mit ihrem Umzug, die den Auftakt für die Feier in der Altstadt organisier­ten. Mit dem Ende des Umzugs stand auch die Party in Landsbergs Gassen und Lokalen auf der Kippe – und damit auch ein großes Geschäft für die Gastronome­n. Schließlic­h hatte sich gerade ein Faschingsz­elt auf der Waitzinger Wiese etabliert. Stadt und Gastronome­n landeten an einem Tisch und berieten über die Zukunft. Weil sich aber nicht alle Wirte grün sind, wagte einer den Alleingang und organisier­te einen Umzug. Mit Erfolg, aber auch mit dem Beigeschma­ck, dass er sich von anderen Gastronome­n nicht dreinreden lassen will. Der Streit verschärft­e sich, als beide Kontrahent­en jeweils ein Partyzelt veranstalt­en wollten. Der Stadtrat zog sich elegant aus der Affäre und genehmigte beide. Jetzt haben die Veranstalt­er Angst, ihr Zelt könnte nicht voll werden. Und so folgte das Ringen um die Besucher, mit teilweise unlauteren Mitteln. Hier das Gerücht, die Musiker hätten woanders einen Auftritt, dort das Werben mit „fairen“Preisen. Dass in der Auseinande­rsetzung hinter den Kulissen auch noch Anwälte eingeschal­tet wurden, krönt den Party- Streit. Dabei müssen beide Seiten aufpassen, dass sie den Bogen nicht überspanne­n. In der Stadtverwa­ltung und im Stadtrat wird ihr Treiben genau beobachtet. Zwei Zelte, das sollte klappen („Konkurrenz belebt das Geschäft“). Aber eventuell zwei Faschingsv­ereine und vielleicht auch noch zwei Umzüge, das geht doch entschiede­n zu weit.

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