Landheim will Bauplätze verkaufen
Zwei größere Grundstücke an der Brunnenstraße sollen teilweise bebaut werden. Bei einem besteht aber noch Klärungsbedarf
Ums Landheim ist es in der jüngsten Schondorfer Gemeinderatssitzung gegangen. Thema war dabei aber nicht das Kerngeschäft der Stiftung – Bildung und Erziehung. Vielmehr ging es um einen Teil ihres Immobilienbesitzes, von dem sich das Landheim offenbar trennen und als Wohnbaugrundstücke verkaufen will.
Wie Bürgermeister Alexander Herrmann (Grüne) sagte, handelt es sich dabei um zwei Flächen an der Ostseite der Brunnenstraße, die nur zum Teil mit Bebauungsplänen für das Landheim überplant sind. Bei beiden soll ein Stück abgetrennt werden. Diese Teilflächen sollen dann als Bauplätze vermarktet werden, geht aus den vorliegenden Bauvoranfragen hervor. „Das Landheim ist dabei, sich umzustrukturieren“, sagte Herrmann zu den Hintergründen dieser Überlegungen.
Das erste Grundstück, die Flurnummer 171 an der Brunnenstraße südöstlich der Einmündung am Griesfeld, ist etwa 6700 Quadratmeter groß. Dort sollen rund 2800 Quadratmeter in drei Baugrundstü- cken, die jeweils mit einem Haus bebaut werden sollen, ausgewiesen werden. Im Flächennutzungsplan ist dieser Bereich als Wohnbaufläche dargestellt.
Beim zweiten Grundstück, der Flurnummer 272, das etwa 2700 Quadratmeter umfasst und auf Höhe des Buchenwegs an der Brunnenstraße anliegt, sollen zwei Bauplätze mit einer Größe um die 600 Quadratmeter entstehen. Das Problem dabei ist, dass die gesamte Fläche als Biotop kartiert ist und auch im entsprechenden Bebauungsplan eingetragen sei. Herrmann schlug vor, dass der Bauwerber erst einmal klären soll, ob das Biotop noch besteht. Wie Thomas Betz (CSU) anmerkte, sei dort „letzte Woche schon geschnitten worden“. Helga Gall (Grüne) machte klar, dass zuerst eine Stellungnahme der Naturschutzbehörde vorliegen müsse, was einstimmig beschlossen wurde.
Nicht festlegen wollten sich die Gemeinderäte auf die angefragte Größe der Bebauung, solange keine konkreten Baupläne vorliegen. Deshalb votierten die Gemeinderäte bei dem größeren Bereich lediglich dafür, dass dort drei Baugrundstücke mit je etwa 800 Quadratmetern Grö- ße abgetrennt werden dürfen. Eine Nachfrage des bei der Landheim-Stiftung zu den weiteren Hintergründen der Verkaufsabsichten und zu den im Gemeinderat angedeuteten „Umstrukturierungen“blieb am Tag nach der Sitzung unbeantwortet. Dort hieß es, es sei in den nächsten Wochen „terminlich extrem ungünstig“, mit Stiftungsleiter Rüdiger Häusler zu sprechen. Derzeit würden die Zeugnisse geschrieben, danach stünden Fahrtenwoche und Ferien an.
Vor den Liegenschaften an der Brunnenstraße hatte es auch bei einer anderen Landheim-Immobilie – dem Haus Margaret an der Unterschondorfer Point – Veränderungen gegeben. Die Stiftung hatte die prägnante, aber nicht denkmalgeschützte Villa gekauft, um darin die Unterstufe des Julius-LohmannGymnasiums zu unterrichten. Davon war man 2012 wieder abgerückt. Jetzt soll das Haus abgebrochen werden. Den Neubauplänen stimmte der Gemeinderat im vergangenen Jahr zu. Sie sehen eine Nachverdichtung vor: Anstelle der Villa sollen auf dem gut 1100 Quadratmeter großen Grundstück zwei Häuser errichtet werden.
LT