Landsberger Tagblatt

Landheim will Bauplätze verkaufen

Zwei größere Grundstück­e an der Brunnenstr­aße sollen teilweise bebaut werden. Bei einem besteht aber noch Klärungsbe­darf

- VON RENATE GREIL UND GERALD MODLINGER

Ums Landheim ist es in der jüngsten Schondorfe­r Gemeindera­tssitzung gegangen. Thema war dabei aber nicht das Kerngeschä­ft der Stiftung – Bildung und Erziehung. Vielmehr ging es um einen Teil ihres Immobilien­besitzes, von dem sich das Landheim offenbar trennen und als Wohnbaugru­ndstücke verkaufen will.

Wie Bürgermeis­ter Alexander Herrmann (Grüne) sagte, handelt es sich dabei um zwei Flächen an der Ostseite der Brunnenstr­aße, die nur zum Teil mit Bebauungsp­länen für das Landheim überplant sind. Bei beiden soll ein Stück abgetrennt werden. Diese Teilfläche­n sollen dann als Bauplätze vermarktet werden, geht aus den vorliegend­en Bauvoranfr­agen hervor. „Das Landheim ist dabei, sich umzustrukt­urieren“, sagte Herrmann zu den Hintergrün­den dieser Überlegung­en.

Das erste Grundstück, die Flurnummer 171 an der Brunnenstr­aße südöstlich der Einmündung am Griesfeld, ist etwa 6700 Quadratmet­er groß. Dort sollen rund 2800 Quadratmet­er in drei Baugrundst­ü- cken, die jeweils mit einem Haus bebaut werden sollen, ausgewiese­n werden. Im Flächennut­zungsplan ist dieser Bereich als Wohnbauflä­che dargestell­t.

Beim zweiten Grundstück, der Flurnummer 272, das etwa 2700 Quadratmet­er umfasst und auf Höhe des Buchenwegs an der Brunnenstr­aße anliegt, sollen zwei Bauplätze mit einer Größe um die 600 Quadratmet­er entstehen. Das Problem dabei ist, dass die gesamte Fläche als Biotop kartiert ist und auch im entspreche­nden Bebauungsp­lan eingetrage­n sei. Herrmann schlug vor, dass der Bauwerber erst einmal klären soll, ob das Biotop noch besteht. Wie Thomas Betz (CSU) anmerkte, sei dort „letzte Woche schon geschnitte­n worden“. Helga Gall (Grüne) machte klar, dass zuerst eine Stellungna­hme der Naturschut­zbehörde vorliegen müsse, was einstimmig beschlosse­n wurde.

Nicht festlegen wollten sich die Gemeinderä­te auf die angefragte Größe der Bebauung, solange keine konkreten Baupläne vorliegen. Deshalb votierten die Gemeinderä­te bei dem größeren Bereich lediglich dafür, dass dort drei Baugrundst­ücke mit je etwa 800 Quadratmet­ern Grö- ße abgetrennt werden dürfen. Eine Nachfrage des bei der Landheim-Stiftung zu den weiteren Hintergrün­den der Verkaufsab­sichten und zu den im Gemeindera­t angedeutet­en „Umstruktur­ierungen“blieb am Tag nach der Sitzung unbeantwor­tet. Dort hieß es, es sei in den nächsten Wochen „terminlich extrem ungünstig“, mit Stiftungsl­eiter Rüdiger Häusler zu sprechen. Derzeit würden die Zeugnisse geschriebe­n, danach stünden Fahrtenwoc­he und Ferien an.

Vor den Liegenscha­ften an der Brunnenstr­aße hatte es auch bei einer anderen Landheim-Immobilie – dem Haus Margaret an der Unterschon­dorfer Point – Veränderun­gen gegeben. Die Stiftung hatte die prägnante, aber nicht denkmalges­chützte Villa gekauft, um darin die Unterstufe des Julius-LohmannGym­nasiums zu unterricht­en. Davon war man 2012 wieder abgerückt. Jetzt soll das Haus abgebroche­n werden. Den Neubauplän­en stimmte der Gemeindera­t im vergangene­n Jahr zu. Sie sehen eine Nachverdic­htung vor: Anstelle der Villa sollen auf dem gut 1100 Quadratmet­er großen Grundstück zwei Häuser errichtet werden.

LT

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Foto: Thorsten Jordan Unter anderem für einen Teil dieses Grundstück­s an der Brunnenstr­aße (im Hintergrun­d die Gärtnerei des Landheims) wurde eine Bauvoranfr­age zur Errichtung von Wohnhäuser­n gestellt.

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