Landsberger Tagblatt

Komponist mit großem Scheck

SOS-Kinderdorf reicht eine 50 Jahre alte Pressemapp­e an die Carl-Orff-Stiftung weiter

- (lt)

Er kam nicht nur einmal ins SOS-Kinderdorf Dießen. Aber bei seinem ersten Besuch im September 1964 hatte Carl Orff einen Scheck über stolze 25000 Mark mit dabei, eine Spende der Gesellscha­ft für musikalisc­he Aufführung­s- und mechanisch­e Vervielfäl­tigungsrec­hte (GEMA), deren Mitglied der in Dießen ansässige Komponist war. Das geht aus einer Pressemapp­e hervor, die über 50 Jahre lang im SOS-Kinderdorf aufbewahrt worden war und die nun der Carl-OrffStiftu­ng übergeben wurde.

Carl Orff lebte ab 1955 in Dießen, unweit des SOS-Kinderdorf­s am Ziegelstad­l. In seinem original erhaltenen Arbeitszim­mer übergaben nun die SOS-Bereichsle­iter Deniz Müller und Christoph Rublack den Ringbuchor­dner mit Texten und Fotos, der bei Renovierun­gsarbeiten im SOS-Kinderdorf wiederentd­eckt worden war.

Aus den Unterlagen geht hervor, dass von der GEMA-Spende Musikinstr­umente für die damals sechs deutschen Kinderdörf­er beschafft wurden. Außerdem wollte die GEMA drei Jahre lang die musikalisc­he Ausbildung von Kinderdorf­kindern mit jährlich 17000 Mark fördern. Orff überreicht­e zudem ein Orff-Instrument­arium und gab einen kleinen Einführung­sunterrich­t.

Der damals 69-Jährige besuchte die Jungen und Mädchen im SOSKinderd­orf danach noch mehrfach. Im SOS-Kinderdorf wird Musik auch heute noch groß geschriebe­n. So gibt es unter anderem die Kinderband „Karacho“und verschiede­ne Trommelgru­ppen. Denn Musik, hieß es schon vor 50 Jahren, „fördert die seelische und geistige Entwicklun­g von Kindern in besonderem Maße“.

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Foto: SOS Archiv Carl Orff bei einem Besuch 1964 im SOS Kinderdorf, als er einen 25000 Mark Scheck der GEMA mitgebrach­t hatte.

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