Sanieren oder neu bauen?
CSU-Bürgerliste zieht Antrag zu Dyckerhoffhäusern zurück. Inhaltlich wird die Anregung aber aufgenommen
Utting Sukzessive saniert die Gemeinde Utting ihre Wohnungen, in denen vor allem finanziell schwächer gestellte Bürger leben. Die Schönbachsiedlung wurde schon hergerichtet, ebenso die Häuser in der Kellersgartenstraße. Nun wären die fünf Gebäude an der Dyckerhoffstraße dran, fast 190000 Euro sind dafür im Haushalt 2017 angesetzt.
Die CSU-Bürgerliste beantragte jedoch, die Sanierung auszusetzen und zu prüfen, ob nicht ein Abriss und Neubau Sinn mache, vor dem Hintergrund, dass es jetzt eine einmalige staatliche Förderung für den kommunalen Wohnungsbau gibt. Die förderfähigen Kosten werden derzeit mit 30 Prozent und der Grundstückswert noch einmal mit 30 Prozent bezuschusst, außerdem gibt es ein zinsverbilligtes Darlehen.
Fraktionssprecher Andreas Streicher, der auch im Ausschuss zur Entwicklung des Schmuckergrundstücks ist, erläuterte, dass es vorerst darum gehe, die Sanierung auszusetzen und einen Neubau zu prüfen. Dann müsste den Bewohnern der Abriss angekündigt werden und vielleicht ein Ersatzbau im Bereich Kellersgarten für das erste Haus errichtet werden. Streicher berief sich auf Gespräche bei der Regierung von Oberbayern, in denen auch darauf verwiesen worden sei, dass die Gemeinde dann Schmuckergelände und Dyckerhoff-Häuser gemeinsam umsetzen könne.
Zustimmung gab es von Florian Hofmann (LW), der ansprach, dass die Wohnungen in den DyckerhoffHäusern mit ihren Durchgangszimmern und Einzelöfen nicht mehr zeitgemäß seien. Und barrierefrei seien sie auch nicht. Bei GAL und SPD fand der Vorschlag wenig Gefallen. Helmut Schiller (SPD) wies darauf hin, dass die Flächen an der Kellersgartenstraße der Diözese gehören. Angesichts der Herausforderung, die das Bauprojekt auf dem Schmuckergelände darstellt, warnte er davor, „eine neue Baustelle aufzumachen“. Peter Noll (GAL) will den Menschen eine Umsiedlung nicht zumuten. Er brachte ein, dass neu gebaute Wohnungen doppelt so teuer wären. Jetzt seien es keine tollen, aber billige Wohnungen. „Es sind Subventionen für Leute, die es brauchen.“Noll bestätigte Streichers Aussage über Gespräche in München, in denen es aber auch geheißen habe, die Gemeinde solle sich nicht übernehmen.
Offen war auch, ob für die Förderung ein Baubeginn bis Ende 2019 nötig ist, oder ob es reicht, den Antrag gestellt zu haben. Nach erregter Diskussion machte Bürgermeister Josef Lutzenberger den Vorschlag, die Sanierungssumme im Haushalt zu lassen, um die Möglichkeit zu haben, dies auch heuer anzugehen. Bevor jedoch Arbeiten in Auftrag gegeben werden, soll die Anregung der CSU geprüft werden. Eine Idee, die bei vielen Anklang fand, Streicher zog den Antrag zurück.