Landsberger Tagblatt

Damit der Mühlbach im Bett bleibt

In der Landrat-Müller-Hahl-Straße in Kaufering stehen Arbeiten an

- VON DOMINIC WIMMER

Kaufering Der Mühlbach ist ein eher beschaulic­hes Gewässer. Ruhig plätschert er in Alt-Kaufering durch den Ort und sogar durch manches Grundstück. Idylle pur also. Aber der Mühlbach bereitet hier und da Probleme. Augenschei­nliches Indiz dafür sind die Sandsäcke, die am Bachdamm in der Landrat-MüllerHahl-Straße liegen und diesen sichern. Immer wieder gibt es dort Probleme, dass Wasser durch die Böschungsf­lächen sickert und auf Gehweg und Straße rinnt. Deshalb reagiert der Markt Kaufering nun: Auf rund 45 Metern Länge soll der Mühlbach in diesem Jahr saniert werden.

Der Mühlbach ist ein sogenannte­s Gewässer dritter Ordnung. Dazu zählen Bäche und Gewässer. In Bayern gibt es etwa 90000 Kilometer davon. Deren Unterhalt liegt in aller Regel bei den Kommunen. Und hier muss der Markt Kaufering mit rund 145 000 Euro reinen Baukosten eingreifen. Förderung gibt es keine. Der Marktgemei­nderat hat für das Projekt bereits sein Einverstän­dnis erteilt. Der Bachlauf enthält abschnitts­weise Durchlässe und betonierte Rinnen. Aber in einigen Teilen plätschert der Mühlbach auch durch natürlich belassenes Gelände, das Anfang der 90er-Jahre entspreche­nd ausgebaut wurde. Einer dieser naturnah ausgebaute­n Bereiche sorgt nun eben für Probleme. In Teilbereic­hen in der Landrat-Müller-Hahl-Straße. Wasser dringt durch den Böschungsb­ereich und sickert auf Straße und Gehweg. Zudem trat bereits mehrfach Wasser im Bereich tieferlieg­ender Anwesen, wie dem Waldorfkin­dergarten, auf.

Das hängt laut Tiefbauamt der Marktgemei­nde mit Sickerstel­len im Bachbett zusammen „Die Vernässung der Dämme ist inzwischen so stark, dass wir nicht wissen, wie lange diese noch halten werden. Provisoris­ch ist eine Sicherung mit Sandsäcken erfolgt“, heißt es dazu. Und so sieht die Lösung des Problems aus: An der Landrat-Müller-HahlStraße – zwischen dem Durchlass unter dem Brückenrin­g und der Auffahrt zu einer Hofstelle – soll das Bachbett auf rund 45 Metern Länge dauerhaft abgedichte­t werden. Realisiert werden soll das mit einem Stahlbeton-Gerinne. Die Bachsohle soll mit vorhandene­m Material wiederherg­estellt werden. Die Stahlbeton­wände sollen größtentei­ls nicht sichtbar sein und die verbleiben­den sichtbaren Wände mit Naturstein­mauerwerk verkleidet werden. Damit der Bachlauf nach dem Einbau der Rinne wieder möglichst natürlich aussieht, sollen Wasserbaus­teine, Pflanzen und auch Totholz zwischen Steinen eingebaut werden.

Aktuell läuft das wasserrech­tliche Verfahren über das Wasserwirt­schaftsamt, wie Bürgermeis­ter Erich Püttner zu dem Projekt erklärt. Betroffen seien von den Baumaßnahm­en lediglich öffentlich­e Flächen und kein Privatgrun­d. Der zeitliche Fahrplan sieht vor, dass bis Ende Februar alle erforderli­chen Genehmigun­gen vorliegen. Im März sollen dann die Ausschreib­ungsunterl­agen verschickt werden und im April die Bauarbeite­n vergeben werden. Im gleichen Monat könnte dann laut Tiefbauamt auch mit den einzelnen Maßnahmen begonnen werden. Mit einer Fertigstel­lung wird im Juni gerechnet. „Wir hoffen in der Zwischenze­it, dass die Dämme soweit halten. Ansonsten müssten Notmaßnahm­en früher angeordnet werden“, heißt es dazu aus dem Tiefbauamt. Nachgerüst­et werden sollen auch vertikale Gitterstäb­e an den Oberstroms­eiten aller Mühlbachbr­ücken. Die fachliche Begleitung erfolgt durch ein Landsberge­r Ingenieurb­üro. Zu den Baukosten in Höhe von rund 145000 Euro kommen noch einmal 25000 Euro an Honoraren dazu.

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Fotos: Thorsten Jordan Der Mühlbach macht in der Landrat Müller Hahl Straße in Kaufering Probleme. Gut getarnt auf unserem Archivfoto sind die Sandsäcke im Schnee.
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Die Oberstroms­eiten an den Mühlbach brücken sollen vergittert werden.

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