Wie von Geisterhand gesteuert
Der Robotikkurs in Fuchstal ist Teil des Modellprojekts „Talente finden und fördern“. Wie Schüler mit ihren Smartphones programmieren können
„Run forward“und „Turn left“– ganz selbstverständlich verwenden die Schüler des Robotikkurses an der Mittelschule Fuchstal diese Befehle, um ihr kleines Modellauto zu programmieren. „Es stammt aus dem mBot-Bausatz, den die jungen Computerfüchse zuvor selbst montiert haben“, weist Lehrer Dieter Otto hin. Mit verbaut seien eine Steuerungsplatine, ein Ultraschallsensor sowie ein Sensormodul zur Linienverfolgung, fährt er fort.
Was sich recht kompliziert anhört, kennt man beispielsweise von Rasenmäherrobotern. Denn auch diese würden ja wie von Geisterhand gesteuert und vor dem Aufprall ihre Richtung wechseln. Genauso begeistert wie der Pädagoge sind auch die Schüler von dem Projekt. Schließlich können sie die Programme sogar auf ihrem Smartphone schreiben und dann per Bluetooth auf das Fahrzeug übertragen. Danach geht es für sie ans Ausprobieren auf dem langen Gang vor dem Computerraum.
Dieser Robotikkurs ist Teil des Modellprojekts „Talente finden und fördern (TAFF)“, an dem neben der Fuchstaler 26 weitere Mittelschulen in ganz Bayern teilnehmen. Vor allem gehe es darum, erläutert Otto, Konzepte zu entwickeln, wie man im Schulalltag künftig Talente aufspüren könne. Otto ist zusammen mit Jutta Karg der Koordinator des Projekts in Fuchstal. Regelmäßig trifft man sich und tauscht seine Erfahrungen aus. Begleitet wird das Vorhaben vom Lehrstuhl für Schulpädagogik in Nürnberg.
Bei einer der Zusammenkünfte in Regensburg habe er dieses Programmierverfahren miterlebt und dank der finanziellen Übernahme des Schulverbandes auch in Fuchstal umgesetzt. Früher habe man beim Programmieren nur am Computer gesessen, ohne den Erfolg auch wirklich in praktische Handlungen umzusetzen. Die nun verwendete Programmiersprache „Scratch“bestehe aus einzelnen Grafiken, die von den Schülern am Bildschirm kombiniert werden. Sie sei für Anfänger sehr gut geeignet, sagt Otto.
Doch nicht nur Robotik steht in Fuchstal auf dem Stundenplan. Im zweiten TAFF-Jahr an der Mittelschule habe man unter anderem eine Projektwoche für die 7. und 8. Klassen abgehalten, unter anderem mit Workshops in der Erlebnispädagogik oder Tischtennis, bei der externe Partner die Schule unterstützten. Das ganze Jahr über gebe es eine von Barbara Mayer und Ursula Hoehne geleitete Theatergruppe sowie das Klettern von Susanne Seidel. Die Projektwoche ebenso wie die Arbeitsgemeinschaften werden vom TAFF-Team mit Fragebögen begleitet.