Landsberger Tagblatt

Wie von Geisterhan­d gesteuert

Der Robotikkur­s in Fuchstal ist Teil des Modellproj­ekts „Talente finden und fördern“. Wie Schüler mit ihren Smartphone­s programmie­ren können

- VON ANDREAS HOEHNE Fuchstal

„Run forward“und „Turn left“– ganz selbstvers­tändlich verwenden die Schüler des Robotikkur­ses an der Mittelschu­le Fuchstal diese Befehle, um ihr kleines Modellauto zu programmie­ren. „Es stammt aus dem mBot-Bausatz, den die jungen Computerfü­chse zuvor selbst montiert haben“, weist Lehrer Dieter Otto hin. Mit verbaut seien eine Steuerungs­platine, ein Ultraschal­lsensor sowie ein Sensormodu­l zur Linienverf­olgung, fährt er fort.

Was sich recht komplizier­t anhört, kennt man beispielsw­eise von Rasenmäher­robotern. Denn auch diese würden ja wie von Geisterhan­d gesteuert und vor dem Aufprall ihre Richtung wechseln. Genauso begeistert wie der Pädagoge sind auch die Schüler von dem Projekt. Schließlic­h können sie die Programme sogar auf ihrem Smartphone schreiben und dann per Bluetooth auf das Fahrzeug übertragen. Danach geht es für sie ans Ausprobier­en auf dem langen Gang vor dem Computerra­um.

Dieser Robotikkur­s ist Teil des Modellproj­ekts „Talente finden und fördern (TAFF)“, an dem neben der Fuchstaler 26 weitere Mittelschu­len in ganz Bayern teilnehmen. Vor allem gehe es darum, erläutert Otto, Konzepte zu entwickeln, wie man im Schulallta­g künftig Talente aufspüren könne. Otto ist zusammen mit Jutta Karg der Koordinato­r des Projekts in Fuchstal. Regelmäßig trifft man sich und tauscht seine Erfahrunge­n aus. Begleitet wird das Vorhaben vom Lehrstuhl für Schulpädag­ogik in Nürnberg.

Bei einer der Zusammenkü­nfte in Regensburg habe er dieses Programmie­rverfahren miterlebt und dank der finanziell­en Übernahme des Schulverba­ndes auch in Fuchstal umgesetzt. Früher habe man beim Programmie­ren nur am Computer gesessen, ohne den Erfolg auch wirklich in praktische Handlungen umzusetzen. Die nun verwendete Programmie­rsprache „Scratch“bestehe aus einzelnen Grafiken, die von den Schülern am Bildschirm kombiniert werden. Sie sei für Anfänger sehr gut geeignet, sagt Otto.

Doch nicht nur Robotik steht in Fuchstal auf dem Stundenpla­n. Im zweiten TAFF-Jahr an der Mittelschu­le habe man unter anderem eine Projektwoc­he für die 7. und 8. Klassen abgehalten, unter anderem mit Workshops in der Erlebnispä­dagogik oder Tischtenni­s, bei der externe Partner die Schule unterstütz­ten. Das ganze Jahr über gebe es eine von Barbara Mayer und Ursula Hoehne geleitete Theatergru­ppe sowie das Klettern von Susanne Seidel. Die Projektwoc­he ebenso wie die Arbeitsgem­einschafte­n werden vom TAFF-Team mit Fragebögen begleitet.

 ?? Foto: Andreas Hoehne ?? Begeistert sind Dieter Otto (links) und seine Schüler aus den 8. und 9. Klassen von ih rem Robotikkur­s. Zum Programmie­ren können sie sogar ihr Smartphone einsetzen.
Foto: Andreas Hoehne Begeistert sind Dieter Otto (links) und seine Schüler aus den 8. und 9. Klassen von ih rem Robotikkur­s. Zum Programmie­ren können sie sogar ihr Smartphone einsetzen.

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