Lieber gleich etwas mehr
Baugebiet Walleshausen soll an der Waberner Straße weiter wachsen. In Geltendorf wird wegen drei Hütten womöglich ein Bebauungsplan aufgestellt
Geltendorf/Walleshausen Walleshausen soll wieder etwas größer werden: Im Anschluss an das Baugebiet Stockäcker I beziehungsweise Pfarrer-Grasmüller-Straße ist eine bauliche Erweiterung vorgesehen. Mit 13:6 Stimmen entschied dies der Geltendorfer Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung.
Inwieweit an der Nordwestseite des Dorfes weitergebaut werden soll, beschäftigt den Gemeinderat schon seit mehreren Monaten. Wie sooft war dabei die Frage der Oberflächen wasser ableitung einent scheidendes Thema: Im Juli wurde deshalb beschlossen, einen Bebauungsplan aufzustellen, soweit ein zu erstellendes hydraulisches Gutachten eine Bebauung„ mit verhältnismäßigen Mitteln“zulässt.
In den vergangenen Monaten kristallisierte sich aber bei Gesprächen mit den Grundeigentümern in diesem Bereich heraus, dass diese ohnehin nur ein Gebiet bebauen wollen, das sich nördlich der Pfarrer-Grasmüller-Straße erstreckt und dieses in gespiegelter Form erweitern würde. Damit würde das Oberflächen wasser problem weitgehend entschärft, hieß es inder Vorlag eder Verwaltung anden Gemeinderat.
Der Gemeinderat wollte es in seiner jüngsten Sitzung jedoch eine Nummer größer haben. Mehrheitlich wurde beschlossen, nicht nur die Pfarrer-Grasmüller-Straße nach Norden zu spiegeln, sondern an der Westseite der bisherigen und der nach Norden geplanten künftigen Bebauung eine weitere Straße zu bauen, die beiderseits Baugrundstücke erschließen könnte.
Er sei für eine möglichst große Fläche, sagte Claudius Mastaller (Unabhängige Bürger), und das Oberflächenwasserproblem könne genauso wie am Grübelanger mit Rigolen gelöst werden. Walleshau- sen könne sich nur in diese Richtung entwickeln. Ähnlich argumentierte Robert Sedlmayr (ÖDP). Er verwies darauf, dass die größere Variante bereits im Flächennutzungsplan dargestellt sei. Die beschlossene größere Lösung dürfte etwa dreimal so groß werden wie die Spiegelung. Josef Weiß und Johanna Rill (beide CSU) warnten vor dem Aufwand, der bei einer großen Lösung betrieben werden müsse, um das Wasser abzuleiten.
Erneut hat den Gemeinderat der Wunsch eines Landwirts beschäftigt, der auf seinem Hof am Ende der Geltendorfer Dorfstraße drei Übernachtungshütten errichten will. Bislang hatte der Bauer dabei schlechte Karten gehabt, denn die dafür vorgesehene Fläche liegt im Außenbereich. Daraufhin beantragte der Landwirt nun, eine Einbeziehungssatzung zu erlassen, um das Areal dem bebaubaren Innenbereich zuzuschlagen. Die Verwaltung riet jedoch dazu, den Antrag abzulehnen. Begründet wurde dies damit, dass mit dem Außenbereich schonend umgegangen werden soll. Zudem wäre es wohl nicht möglich, per Einbeziehungssatzung festzulegen, dass in den Hütten nur übernachtet, aber nicht gewohnt werden darf.
Der ablehnende Beschlussvorschlag der Verwaltung fand jedoch keine Mehrheit. Der Gemeinderat signalisierte anschließend aber, einen Bebauungsplan aufstellen zu wollen. Damit könnte auch eine Nutzungsbeschränkung auf Übernachtungen festgesetzt werden. Der Bauwerber soll sich nun erklären, ob er bereit wäre, die Kosten für die Planung zu tragen.
Die geplanten Hütten sind für durchreisende Motorrad- und Radfahrer und Wanderer gedacht. Sie dienen nur dem Übernachtungszweck. Die sanitären Einrichtungen sollen in einem bestehenden Gebäude untergebracht werden, erklärte Verwaltungschef Florian Hänle.