An der Dauerbaustelle geht’s weiter
Jugendhaus Der Anbau in Kaufering ist immer noch nicht fertig. Die Erklärung aus dem Rathaus
Ob die Buchmacher auch bald Wetten annehmen, was früher fertig wird – der Berliner Flughafen oder das Kauferinger Jugendhaus? Eigentlich hätte der Anbau schon 2015 entstehen sollen. Aber nach wie vor ist kein Ende der Arbeiten in Sicht. Kürzlich hat der Marktgemeinderat den Auftrag für Einbau von Heizung und Sanitär in Höhe von rund 25 000 Euro vergeben. Der Tagesordnungspunkt gab Anlass zur Kritik.
„Ich bin verwundert, dass das noch nicht alles fertig ist“, kritisierte Dr. Patrick Heißler von den Grünen. Denn die Entstehungsgeschichte des Anbaus am Jugendhaus Oval in der Landrat-Müller-HahlStraße ist länger. Rückblende: Weil die Mittagsbetreuung aus allen Nähten platzte, wurde noch unter dem früheren Bürgermeister Dr. Klaus Bühler der „Ringtausch“beschlossen. Die Mittagsbetreuung zog ins Vereinsheim im Franz-Senn-Weg, wo die Schützen untergebracht waren. Der Verein bekam dafür einen Anbau am Jugendhaus Oval in der Landrat-Müller-Hahl-Straße, das wiederum im Zuge des Projekts baulich von den Schützenräumen abgetrennt wurde. Kostenpunkt: rund eine halbe Million Euro. Der Haken an der Sache: Der Bayerische Jugendring (BJR), der den Bau des Jugendhauses in den 90er-Jahren gefördert hatte, verlangte Fördergelder in Höhe von 90000 Euro zurück. Denn der ursprünglich festgelegte Platz für die offene Jugendarbeit stand durch den „Ringtausch“nicht mehr zur Verfügung.
Bereits im Sommer 2014 hatte der Marktgemeinderat die Pläne für den Anbau abgesegnet. Aber in der Zwischenzeit war auf der Dauerbaustelle immer wieder Pause angesagt. Die Fertigstellung des Projekts verschob sich immer wieder nach hinten. Mehrfach war das Jugendhaus Thema kritischer Nachfragen im Marktgemeinderat – zuletzt diese Woche eben. Bürgermeister Erich Püttner dazu: „Es ist keiner glücklich damit.“Den Verzug begründete der Rathauschef mit Überlastung des Hochbauamtes. Vor allem die Sanierung der Dreifachturnhalle habe viel Zeit gekostet. „Wird das bei der Planung der Mensa dann auch so laufen? Das ist äußerst befremdlich“, meinte Dr. Patrick Heißler (GAL) dazu. Das schleppend laufende Projekt treffe vor allem die sozial schwachen Jugendlichen, die im „Oval“ihren Anlaufpunkt haben.