Trotz Brexit: EU bleibt optimistisch
Ordentliches Wachstum erwartet
Donald Trump und Brexit: Die EU-Kommission sieht „außergewöhnlich“große Unsicherheiten durch die jüngsten politischen Umwälzungen in den beiden wichtigen deutschen Wirtschaftspartnern USA und Großbritannien. Dennoch hob die Behörde am Montag ihre Konjunkturprognose für Deutschland und die gesamte Eurozone leicht an. Sie erwartet in der Währungsunion 2017 ein Wachstum von 1,6 Prozent und von 1,8 Prozent im Jahr 2018.
Die EU steuere durch „unruhiges Wasser“, heißt es in der Winterprognose der Kommission. Bei den Unsicherheiten verwies sie einerseits auf „das unsichere Ergebnis der Brexit-Verhandlungen“vor dem geplanten EU-Austritt Großbritanniens im Jahr 2019. Andererseits sprachen die Verantwortlichen in Brüssel von der „erwartet scharfen Veränderung“in der US-Politik nach dem Amtsantritt von Präsident Donald Trump. Die unter dem neuen US-Präsidenten erwarteten Steuersenkungen sind für Brüssel aber auch ein Grund für verbesserte
Auch Frankreich sorgt für Verunsicherung
Konjunkturaussichten in Europa. Denn zusammen mit einem höheren Dollar-Kurs und stabilem Wachstum in Schwellenländern könne dies europäischen Exporten sowohl bei Waren als auch bei Dienstleistungen „einen Schub“geben, hieß es.
Als einen weiteren politischen Unsicherheitsfaktor für die Konjunkturentwicklung bis 2018 machte die Kommission auch „Wahlen in großen Mitgliedstaaten“der EU in diesem Jahr aus. Denn neben Deutschland stehen auch in Frankreich und den Niederlanden Urnengänge an. In den beiden deutschen EU-Partnern gibt es starke populistische und europakritische Kräfte.
Für die gesamte Europäische Union erwartet Brüssel in diesem und im kommenden Jahr 1,8 Prozent Wachstum. Bei Deutschland geht Brüssel 2017 von 1,6 Prozent aus und 2018 von 1,8 Prozent. Die Prognose liegt damit in beiden Jahren 0,1 Prozentpunkte höher als im Herbst.
Die Bundesregierung erwartet für 2017 nach ihrer Vorhersage von Ende Januar nur 1,4 Prozent Wachstum. Es sei „das erste Mal seit fast einem Jahrzehnt“, dass im gesamten Vorhersagezeitraum von 2016 bis 2018 bei allen EU-Mitgliedstaaten ein Wachstum erwartet werde, erklärte die Kommission. In ihrer Herbstprognose hatte sie für Griechenland für 2016 noch eine schrumpfende Wirtschaft vorhergesagt. Nun stellt sie ein Plus von 0,3 Prozent fest. Die Prognose für 2017 und 2018 ließ Brüssel mit 2,7 und 3,1 Prozent unverändert.