Bei schlechten Noten erst mal durchatmen
Am Freitag gibt es Zeugnisse. Bei Problemen frühzeitig Hilfe suchen
Landkreis Wenn am Freitag die Zwischenzeugnisse verteilt werden, stehen die Mitarbeiter des SOS-Familienund Beratungszentrums Landsberg bereit. Den ganz großen Ansturm erwartet Bereichsleiterin Margit Erades-Peterhoff zwar nicht an diesem Tag, doch seien Zeugnisse, Noten und Schule allgemein immer noch wichtige Themen, wenn Kinder, Jugendliche und Eltern in der Spöttinger Straße Rat suchen.
Rund 38 Prozent der Ratsuchenden kommen wegen Schul- und Leistungsproblemen in das Beratungszentrum. „Das sind rund 204 Klienten beziehungsweise Familien pro Jahr“, rechnet Margit EradesPeterhoff vor. Das Spektrum reiche dabei von Motivationsproblemen bis hin zur regelrechten Erschöpfung ähnlich dem Burn-out. Den klassischen Andrang an den Zeugnistagen gebe es allerdings nicht mehr. Denn die Schulen würden Väter und Mütter inzwischen schon viel früher über die Leistungen ihrer Kinder informieren. Erades-Peterhoff rät Eltern, bei schlechten Noten erst einmal durchzuatmen. Denn in aller Regel seien die Kinder und Jugendlichen selbst sehr betroffen und belastet durch die Zensuren, auch wenn sie nach außen hin auf „cool“machen. Kommen dann noch Vorwürfe und Druck von den Eltern, sei die Motivation oft ganz am Boden und es können sich Schulunlust, Widerstand gegen das Lernen bis hin zu Schul- und Leistungsängsten einstellen.
In Ruhe nach den Ursachen forschen
Die Diplompsychologin empfiehlt deshalb, mit den Schülern in Ruhe zu sprechen, sie nach den Ursachen aus ihrer Sicht zu fragen und Hilfe anzubieten – zum Beispiel über das Familien- und Beratungszentrum. Die Mitarbeiter dort würden einige Tipps und Tricks kennen, wie man Lernen lernt, wie Schüler sich selbst motivieren können oder ein Trainingsprogramm für die Schule entwickeln. Sie könnten aber auch herausfinden, ob es noch andere Ursachen für die schlechten Zensuren gibt. Ob die Schüler etwa zu schüchtern sind, um nachzufragen, ob es Probleme der Schüler untereinander oder zwischen Schülern und Lehrern gibt, oder ob Kinder und Jugendliche zu hohe Ansprüche an sich selbst haben. Falls sinnvoll und gewünscht, werde dabei eng mit Lehrkräften, Schulpsychologen und -beratern zusammengearbeitet.
„Wichtig ist in jedem Fall, rechtzeitig Rat zu suchen“, sagt Margit Erades-Peterhoff. Wenn Schüler und Eltern erst kurz vor Quali, Mittlerer Reife oder Abiprüfung kommen, reiche die Zeit oft nicht, um einen Kurswechsel zu bewirken. Ansonsten jedoch seien die Prognosen für eine Lösung der Schulprobleme sehr gut, zeigen die Rückmeldungen der Ratsuchenden.
zum Zwischenzeugnis der Staatlichen Schulberatungsstelle Oberbayern West am Donnerstag und Freitag, 16. und 17. Februar, sowie am Montag und Dienstag, 20. und 21. Febru ar, jeweils von 9 bis 16 Uhr unter Tele fon 089/5589924 10.