Verwirrter fährt mit Auto auf den Gleisen
Der Wagen des Mannes aus Prittriching blieb am Weilheimer Bahnhof stehen
Ein geistig verwirrter Mann aus Prittriching ist in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag auf Eisenbahnschienen von Unterhausen in Richtung Weilheim gefahren. Aufgrund eines technischen Defekts blieb das Auto kurz vor dem Weilheimer Bahnhof stehen. Bis zur Bergung des Wagens musste der Bereich für den Schienenverkehr gesperrt werden.
Wie die Polizei meldet, fuhr der 52-Jährige aus Prittriching mit seinem Wagen in Unterhausen auf die Bahngleise auf und setzte seine Fahrt Richtung Weilheim fort. Kurz vor dem Bahnhof in Weilheim endete die Fahrt jedoch, da das Fahrzeug nach einem technischen Defekt nicht mehr fahrbereit war. Der Mann verließ sein Fahrzeug und ging zu Fuß weiter. Und so fand die gegen 2.40 Uhr alarmierte Polizei zunächst nur das Fahrzeug vor.
Nach einiger Zeit kehrte der Fahrzeugbesitzer wieder zu seinem Wagen zurück und erklärte den Polizeibeamten sein Verhalten: Sein Fahrzeug sei ein Stier, und er müsse die rote Warnbeleuchtung entfernen. Es folgten weitere Kommentare, die auf eine starke Verwirrung des Mannes schließen ließen. Laut Polizei stellte sich heraus, dass der Mann nicht alkoholisiert war, möglicherweise jedoch unter dem Einfluss von Medikamenten stand. Aufgrund seiner Desorientierung brachten ihn die Beamten ins Krankenhaus nach Garmisch.
Nach Angaben der Pressestelle der Bayerischen Regiobahn, die unter anderem die Strecke WeilheimAugsburg betreibt, war das betroffene Gleis im Bereich des Bahnhofs gesperrt. Der erste Zug der Bayerischen Regiobahn, der kurz nach 5 Uhr in Richtung Augsburg startet, habe acht Minuten Verspätung gehabt. Gegen 5.20 Uhr sei die Sperrung aufgehoben worden.
Auch die Pressestelle der Deutschen Bahn meldete fünf- beziehungsweise 15-minütige Verspätungen der ersten beiden Zügen, die gegen 5 Uhr Richtung München starteten. Sie hätten auf einem zweiten Gleis an den beschädigten Schienen vorbeigeführt werden können.
Nach ersten Erkenntnissen der Deutschen Bahn wurden am Bahnkörper unter anderem vier Magnetschienenkontakte und ein Achszähler beschädigt. Der Sachschaden wird laut Notfallmanager der Deutschen Bahn auf mindestens 10000 Euro beziffert. Mithilfe einer Fahrzeugwinde zog die Feuerwehr den beschädigten Wagen gegen 3.45 Uhr von den Gleisen und sicherte ihn für die spätere Bergung. Die endgültige Bergung des Fahrzeuges konnte laut Polizeiangaben erst gegen 9.45 Uhr mit einem Autokran über einen neben dem Bahnkörper gelegenen Parkplatz erfolgen.