Leserbriefe
Oder: Ein mutiger Mensch
Zum Kommentar „Spinner oder Witzfigur?“(Seite 1) von Winfried Züfle am 18. Februar: Donald Trump kann man als Spinner, Witz- oder auch tragische Figur bezeichnen. Schon vor der Wahl zum US-Präsidenten wurde er von einigen Medienvertretern und leider auch von einigen undiplomatisch begabten deutschen Politikern zum Hetzer und chancenlosen „Loser“degradiert. Eine übliche „100-Tage-Schonzeit“als US-Präsident wurde ihm nunmehr ebenfalls nicht zugestanden. Man kann Donald Trump aber auch als mutigen Menschen sehen, der „unternehmerisch“denkt und handelt, Verantwortung übernimmt, um Missstände abzuschaffen, dabei unpopulär einigen „etablierten Menschen“auf die Zehen treten und gegen den „Strom“schwimmen muss. Rainer Kraus, Augsburg
Mehr als ärgerlich
Zum selben Thema: Donald Trump ist gegen den erbitterten Widerstand des gesamten Establishments zum Präsidenten gewählt worden. Wo bleibt der Respekt des Autors gegenüber dieser demokratischen Entscheidung des amerikanischen Volkes? Fehlt es bei ihm an demokratischer Gesinnung? Stattdessen qualifiziert er Donald Trump ab als irre bzw. lächerlich, um so den Boden für eine Amtsenthebung zu bereiten, für die es keine Gründe gibt. Die Methode kommt doch bekannt vor. Mir fällt dazu der Fall Mollath ein. Interessant wäre auch zu erfahren, woher der Autor so genau weiß, was der „Rest der Welt“denkt. Ein anmaßender, mehr als ärgerlicher Kommentar. Auch ein Kommentar sollte auf Tatsachen gründen.
Reiner Felkel, Augsburg
Allah statt Alaaf?
Zu „Integration auf Schwäbisch“(Bayern) vom 18. Februar: Was dürfen wir als nächstes Projekt vom Integrationsbeauftragten der Staatsregierung erwarten? Vielleicht, in Zusammenarbeit mit der Uni Köln, die sprachwissenschaftliche Aufarbeitung der Frage, ob sich der saisonale Ausruf „ Alaaf“nicht, rein phonetisch betrachtet, zu nahe am Wort „Allah“bewegt und unter Umständen, bei alkoholbedingt undeutlicher Aussprache (es fehlt ja noch die Sprachtafel „... mit 3 Promille“), einige der zu Integrierenden irritieren könnte?
Dr. Arist Thormeyer, Günzburg
Bitte sachlich bleiben
Zu „Mehrheit hätte lieber Schulz als Mer kel“(Seite 1) vom 18. Februar: Die Meinungsumfragen sahen Clinton als klare Siegerin, der Brexit sollte ebenfalls danebengehen – das Ergebnis ist bekannt! So viel zu den Wertigkeiten der Meinungsumfragen! Entscheidungen fallen am Wahltag und nicht durch 1200 befragte Personen! Ich verstehe nicht die Aufmachung dieses Lobliedes auf Schulz und die SPD auf der Titelseite. Diese Umfrageergebnisse sollen Sie natürlich Ihren Lesern mitteilen, aber als Randnotiz reicht es. Das Thema ist es nicht wert, so aufmerksam in Ihrer großen und seriösen Tageszeitung behandelt zu werden. Es ist schon mancher Kandidat als Tiger gestartet und als Bettvorleger gelandet. Eine Richtigstellung zu den Ausführungen gibt zum Glück Walter Roller im Leitartikel! Bitte bleiben Sie sachlich und ausgeglichen. Ludwig Fischer sen., Welden
Was denn nun, Herr Roller?
Zum Leitartikel „Europa droht eine neue Flüchtlingswelle“von Walter Roller am 15. Februar: Herr Roller räumt selbst ein, dass der Flüchtlingsdeal mit dem türkischen Rechtsverächter Erdogan „moralisch fragwürdig“ist. Trotzdem wirbt er dafür, einen ähnlichen Deal auch mit den nordafrikanischen Ländern abzuschließen. Seine Sorge ist nur, ob das mit dem chaotischen Bürgerkriegsland Libyen auch gelingt. Außerdem meint Walter Roller, dass den Schleuserbanden das Handwerk zu legen sei, weil „tausende auf maroden Booten eingepferchte Menschen im Mittelmeer sterben“. Stimmt, das ist ein Skandal. Aber die Millionen Menschen, die bei weiteren Flüchtlingsdeals und der Zerstörung der Schleuserboote an den Rändern Europas verelenden und umkommen, sind Herrn Roller keinen ernsthaften Gedanken wert. Er belässt es bei dem bedauernden Hinweis, dass Europa viel redet, aber wenig tut. Was soll Europa denn tun, Herr Chefredakteur? Etwa Ihre Rezepte anwenden? Hier vermischt sich Scheinmoral mit Populismus.
Peter Vonnahme, Kaufering
Das Bedauern entscheidet
Zu „Im heiklen Namen von Werner Egk“(Feuilleton) vom 18. Februar: Der Mensch zeigt Größe, wenn er Fehler und Irrungen in seinen Handlungen eingesteht, wenn er das Aussehen seiner Person hintanstellt. Er war nicht der Einzige, der dazu nicht fähig war. Nach einem sogenannten Repräsentanten des Nationalsozialismus, der diese Größe nicht hatte, auch nicht zu einem Wort des Bedauerns fähig war, bedarf es einer anderen Namensgebung angesichts der Opfer keiner weiteren Erklärung. Josef Zimmermann,
Jettingen Scheppach
Erbärmlicher Umgang
Zum selben Thema: Kein Volk geht so eindimensional mit seiner Geschichte und so erbärmlich, so grenzenlos schäbig mit dem Gedenken an die großartigen Leistungen seiner Frauen und Männer um wie wir Deutschen.
Gerhard Zembsch, Mertingen
VW, Recht und Politik
Zu „Was wußte Stadler?“(Wirtschaft) vom 18. Februar: Es dürfte mittlerweile den meisten Leuten klar geworden sein, welch gigantische Betrügereien sich der VW-Konzern da geleistet hat. Dies kann und darf sich ein Rechtsstaat nicht bieten lassen. Auch die geschädigten Pkw-Käufer in Deutschland haben ein Recht auf vollen Schadenersatz. Bleibt nur zu hoffen, dass unsere Gerichte auch zugunsten der Geschädigten urteilen und die Politik keinen Einfluss zum Schutz von VW ausübt.
Norbert Eigner, Donauwörth
Von Lobbyisten regiert
Zu „Weg von den Buletten“(Seite 1) vom 20. Februar: Gratulation an die fleischverarbeitende Industrie und die Metzgerinnungen. Ihre Marionette Christian Schmidt funktioniert hervorragend! Man denke nur an mehr Schweinefleisch in Kitas und Schulen, das vegetarische Schnitzel und nun das Einmischen in Frau Hendricks Ministerium. Es ist im Fall von Herrn Schmidt für uns Bürger, Verbraucher und Wähler mehr als ersichtlich, dass wir nicht von unseren Politikern sondern von Lobbyisten regiert werden.
Augsburg
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Ich glaube, dass Herr Trump, der arme Kerl, in seiner Jugend vom Geldprotz Dagobert Duck geprägt wurde. Kein gutes Vorbild!
Alfred Mosdzien, Rettenbach, zu „Der Märchenkönig“(Politik) vom 18. Februar