In der Teilzeitfalle gefangen
Im internationalen Vergleich verdienen deutsche Frauen wenig
Der Vater verdient das Geld, die Mutter kümmert sich ums Kind: Was sich anhört wie ein altmodisches, überholtes Familienbild, ist hierzulande Alltag. „Das Modell des männlichen Allein- beziehungsweise Hauptverdieners ist in Deutschland weiterhin vorherrschend“, stellt eine neue OECD-Studie fest. Der Studie zufolge sind in Deutschland 70 Prozent der Mütter erwerbstätig, aber nur 30 Prozent arbeiten Vollzeit. Und mit rund 20 Stunden ist die Arbeitszeit der Teilzeitbeschäftigten relativ kurz. Die Konsequenz: Bei Paaren mit mindestens einem Kind steuern die Frauen nur 23 Prozent zum Familieneinkommen bei. Das ist der schlechteste Wert von 15 ausgewählten Industrieländern.
Entscheidender Unterschied der besser abschneidenden Länder sind die Betreuungsangebote für Kinder. Mütter fühlen sich in Deutschland vor allem durch starre Öffnungszeiten von Schulen, Kindergärten und Kitas gezwungen, ihre Arbeitszeit zu reduzieren. Zudem bleibt dadurch hierzulande ein größerer Teil der Hausarbeit an den Frauen hängen. In Ländern wie Norwegen und Finnland helfen Männer deutlich mehr im Haushalt mit.
Zugleich bestätigt die Studie das Phänomen der sogenannten „Teilzeitfalle“. Dahinter steckt die weitverbreitete Erfahrung, dass Frauen zunächst zeitweise ihre Arbeitszeit
Die Bundesregierung will die Probleme entschärfen