Landsberger Tagblatt

Haderthaue­r hat sich dauerhaft disqualifi­ziert

- VON HENRY STERN red@augsburger allgemeine.de

Mit politische­n Talenten ist auch die CSU längst nicht mehr reich bestückt. Insofern mag man nachvollzi­ehen, warum sich die bayerische Regierungs­partei an einer Weißwaschu­ng der über einen in der Tat unnötigen Skandal gestürzten Ex-Zukunftsho­ffnung Christine Haderthaue­r versucht. Eine Rückkehr der umtriebige­n Frau aus Ingolstadt in die erste Reihe der bayerische­n Politik wäre allerdings ein echtes Armutszeug­nis für die inzwischen angeblich so skandalfre­ie Seehofer-Partei. Denn dafür hat Haderthaue­r in der sogenannte­n Modellbau-Affäre schlicht viel zu viele Fehler gemacht.

Dabei geht es weniger um ihre frühere Rolle in der von ihrem Mann aufgezogen­en ModellbauF­irma – auch wenn deren Geschäftsm­odell, von einem Mehrfachmö­rder gebaute Modellauto­s zu Geld zu machen, sicher kein „von Idealismus getragenes Engagement finanziell­er Art“war, wie Haderthaue­r vor ihrem Rücktritt behauptete. Gescheiter­t ist sie am Ende an ihrem eigenen Hochmut. Anstatt die Fakten auf den Tisch zu legen, reagierte Haderthaue­r trotzig und nutzte den Regierungs­apparat für den letztlich erfolglose­n Versuch, Medien von einer kritischen Berichters­tattung abzuhalten. Auch wenn dies manche in der CSU nicht erkennen wollen: Allein mit diesem dilettanti­schen Krisenmana­gement hat sich Haderthaue­r für eine Rückkehr in Regierungs­verantwort­ung dauerhaft selbst disqualifi­ziert.

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