Fernbus: Schlechte Noten vom ADAC für Bahnhöfe
Beim ADAC-Test der Fernbusbahnhöfe in Deutschland hagelte es schlechte Noten. Nur wenige Haltestellen bewerteten die Tester des Automobilclubs als kundenfreundlich. Gerade mal vier Terminals bekamen die Note „gut“(München ZOB, Stuttgart SAB, Hannover ZOB und Hamburg BusPortZOB) und nur drei liegen noch gerade so im positiven Bereich (Mannheim Busbahnhof, Berlin Südkreuz, Rostock ZOB). Am schlechtesten mit der Note „sehr mangelhaft“schnitten Göttingen ZOB und Bremen ZOB ab. Komplett überdacht, mit mehrsprachigen Anzeigen sowie eigener Internetseite, zentralem Ticketschalter für mehrere Anbieter sowie Waschgelegenheiten schnitt der Fernbusbahnhof Stuttgart am besten ab. Trotzdem vergaben die Tester kein „Sehr gut“. Grenze bis 1800 Meter hoch erheben und dass es sich eher um ein kleineres Skigebiet handelt. Warteschlangen vor den Liften? Apres-Ski mit Styling-Verpflichtung? Fehlanzeige, hatte mir eine Freundin versichert. Dafür wurde der Almenwelt Lofer schon mehrfach bescheinigt, besonders familienfreundlich zu sein.
Langsam wird das Salzburger Saalachtal kleiner, zu dem Lofer gehört. Autos schrumpfen auf Spielzeuggröße, Straßen werden zu Strichen, Häuser zu kleinen Punkten. Surrend entfernt sich die Gondel von der Talstation, schwebt höher und höher. Im Hintergrund sieht man die schroffen Bergrücken der Loferer Steinberge. „Was für ein Panorama!“, murmele ich hingerissen. Nach ein paar Gondelminuten steigen wir um in die Almbahn 2, dann trägt uns der Sessellift der Spitze des Grubhörndl entgegen.
„Die schwarze oder die blaue?“, will Nora beim Aussteigen wissen. Wir einigen uns auf die blaue Piste, die sich vor mir ausbreitet, erst sanft und zahm, weiter unten doch etwas ● Anreise Mit dem Auto über die A8, dann nahe Rosenheim auf die A93 und der Beschilderung Verona/Bren ner/Innsbruck/Österreich folgen. Bei Oberaudorf Ausfahrt Richtung Tiroler Straße, weiter Richtung Lofer. Alternativ ist auch eine Anreise mit dem der Bahn möglich (über München, Wörgl und St. Johann in Tirol). ● Das familiengeführte Vier Sterne Landhotel Schütterbad in Unken bei Lofer bietet spezielle Ski Wochen (zum Beispiel sieben Über nachtungen mit Halbpension und Sechstage Skipass) für ab 699 Euro/ Person an (Kinder ab 270 Euro/Wo che). Info: www.schuetterbad.at, Tel. 0043/ 6589 4296.
steiler. Nora verschwindet wedelnd in einer Wolke aus Schnee, ihre zwei Brüder folgen. Dann machen auch wir uns auf den Weg, sehen Tannen an uns vorüberflitzen und unsere Kinder in der Ferne verschwinden.
Nein, die Almenwelt Lofer gehört nicht zu den großen Skigebieten, nicht einmal 50 Pistenkilometer schlängeln sich hier die Berge hinunter. Die meisten Abfahrten sind leicht (blau), zwölf Kilometer sind für fortgeschrittene Skifahrer (rot), und nur zwei Kilometer gelten als schwarze Pisten. Dafür geht es ruhiger zu als in den großen Skigebieten, das merken wir bereits am ersten Tag. Vor den Liften warten maximal eine Handvoll Skifahrer. Und der Loferer Familien-Skipass ist er- ● Ausrüstung Ausrüstung und Skikur se bietet die von zwei Brüdern ge führte Skischule Sturm direkt an der Talstation an, weitere Infos: schwinglicher als die Liftkarten in den großen Skigebieten. „Genau genommen kostet er gerade mal die Hälfte!“, meint mein Mann, als er sich an die Skipass-Kosten in den letzten Jahren erinnert.
Die folgenden Tage testen wir jeden einzelnen der 50 Pistenkilometer. Wir fahren mit der SchönbühelBahn hinauf auf den Schönbühel (1623 Meter), nehmen den Schönbühel-Steilhang und die Familienabfahrt unter die Bretter und begeistern uns für die neun Kilometer lange Talabfahrt. Wir lassen uns vom Sechser-Sessellift namens Family Express in der Höhe absetzen und statten dem Snowpark einen Besuch ab. Zweimal wagen wir uns auch auf die schwarzen Pisten am www.sturm ski.com. Die Skischule wurde mehrfach als Skischule des Jahres ausgezeichnet, darüber hinaus wurde ihr bescheinigt, die besten An gebote für Kinder zu haben. ● Wer sich einmal im Snowkiten versuchen möchte, kann sich bei der Kiteschule Skywalker (www.kiteschule skywalker.de) ein buchen. Schnupperkurs: 45 Euro, Ein tages Kurs (4 Std.): 119 Euro. ● Ein Sechstage Familien Skipass für eine vierköpfige Familie kostet ab 552 Euro; das dritte und wei tere eigene Kinder bis 15 Jahre fah ren frei. ● zum Skigebiet im Internet: www.skialm lofer.com
Grubhörndl, die schwersten Abfahrten des Skigebiets. Und immer wieder lassen wir uns von der Sitzheizung des Achter-Sessellifts aufwärmen, während wir zum Schwarzeck (1565 Meter) hinaufschweben.
„Das ist meine Lieblingshütte!“, sagt Jakob ,13, mein Jüngster, und stapft entschlossen zur Skihütte Schönblick hinauf. Ich gebe ihm insgeheim recht, schaue mich um, mein Blick bleibt an den Berchtesgadener Alpen haften und an den schroffen Bergkämmen der Leoganger und Loferer Steinberge. Dann folge ich Jakob und dem Rest meiner Familie. Ordere wärmende Flädlesuppe, Salat, Schnitzel und Kaiserschmarrn. Und strecke mich nach ins Heutal. Fünf Schlitten in Reihe. Ich rufe: „Drei, zwei, eins, los!“Auf Kommando treiben wir unsere Schlitten an, lachen, fallen um, rappeln uns wieder hoch und nehmen Fahrt auf. „Ich habe den ganzen Schnee im Gesicht!“, höre ich Jakob rufen. Darauf folgt ein lautes Quietschen, Tim hat Nora von der Bahn abgedrängt. Nach dreieinhalb Kilometern kommen wir unten an. Einer nach dem anderen. Ein bisschen durchnässt. Kalt. Aber sehr fröhlich.
„War euch das Skigebiet nun zu klein?“, frage ich am letzten Morgen in die Runde. Jakob guckt mich fragend an, Nora schüttelt den Kopf, Tim versteht ohnehin nicht, warum man ständig andere Pisten runterwedeln sollte. „Ist doch super, wenn man sich auskennt und weiß, welche Pisten einem am besten gefallen.
„A propos Piste,“sagt er und drängt zum Aufbruch. „Wir müssen noch mal vom Grubhörndl zur Mittelstation fahren.“„Und im Schönblick Kaiserschmarrn essen“, findet Jakob. „Und zum Abschluss die Talabfahrt machen!“, sagt Nora.