Landsberger Tagblatt

Licht aus für den Klimaschut­z

Signal durch die „Earth Hour“. Warum der erste Anlauf etwas unglücklic­h ausfiel

- Landsberg (hön)

Dass es mit dem SignaleSet­zen gar nicht so einfach ist, das musste Berthold Lesch in der vergangene­n Stadtratss­itzung erfahren. Der Referent für Stadtplanu­ng regte an, dass die Stadt Landsberg an der weltweiten „Earth Hour“, also der Stunde der Erde, teilnimmt. Ziel dieser Klima- und Umweltschu­tzaktion ist es, die Aufmerksam­keit der Öffentlich­keit auf eben den Klimaschut­z zu lenken. Das wird seit der Premiere 2007 im Allgemeine­n dadurch erreicht, dass in Städten Bauwerke und Denkmäler eine Stunde lang unbeleucht­et bleiben.

In Deutschlan­d soll diese Aktion am Samstag, 25. März, von 20.30 bis 21.30 Uhr stattfinde­n. Berthold Lesch hatte bereits im Vorfeld recherchie­rt und drei mögliche Bauwerke ausgemacht, die normalerwe­ise in der Dunkelheit angestrahl­t beziehungs­weise beleuchtet sind, und sich, geringen Aufwand vorausgese­tzt, für die Aktion eignen würden. Dies wären zum einen der Jungfernsp­rungturm mit Stadtmauer, das Bayertor und das Lechwehr. Allerdings, und das hatte Lesch inzwischen auch in Erfahrung gebracht, müsste Letzteres am 25. März erst einmal beleuchtet werden, um den Effekt des Abschalten­s erzielen zu können. Anschließe­nd hätte es dann ausnahmswe­ise während der Nacht wieder beleuchtet werden sollen.

Ein Unding, befand UBV-Fraktionss­precher Christoph Jell. Die Beleuchtun­g erst einzuschal­ten, um sie dann wieder abschalten zu können und danach für Stunden wieder zu aktivieren, laufe der eigentlich guten Absicht der Aktion völlig zuwider. Das sah auch Dr. Wolfgang Weisensee (Landsberge­r Mitte) so, der den Antrag ursprüngli­ch gemeinsam mit Berthold Lesch eingebrach­t hatte. Er riet seinen Kolleginne­n und Kollegen: „Lassen Sie die Finger von dem Antrag.“Denn der stelle technisch ein Riesenprob­lem dar.

Allerdings sahen die Stadträte durchaus eine grundsätzl­iche Sinnhaftig­keit einer Unterstütz­ung der „Earth Hour“. Eine Ablehnung, so befand Henrik Lüßmann (Grüne), würde dem Antrag nicht gerecht. Er dachte sogar noch weiter: „Lassen Sie uns doch einen Aufruf starten an alle, mitzumache­n.“So könnte, wenn technisch möglich, die Beleuchtun­g des Rathauses ausgesetzt werden. Auch OB Neuner war der Meinung, als Stadt ein Signal setzen zu wollen. Er rief dazu auf, dass Einzelhänd­ler eventuell die Beleuchtun­g ihrer Schaufenst­er in dieser einen Stunde auslassen.

Das Signal und den Aufruf, sich gemeinsam an der „Earth Hour“am 25. März zu beteiligen, unterlegte­n die Stadträte mit einem beinahe einstimmig­en Beschluss (eine Gegenstimm­e) und hoffen gleichzeit­ig, dass sich möglichst viele Bürger und Institutio­nen wie der Einzelhand­el zahlreich an der Aktion beteiligen. Earth Hour am Samstag, 25. März, von 20.30 bis 21.30 Uhr.

 ??  ?? Nicht immer ist das Lechwehr so hell beleuchtet wie auf dem Bild von LT Fotograf Thorsten Jordan.
Nicht immer ist das Lechwehr so hell beleuchtet wie auf dem Bild von LT Fotograf Thorsten Jordan.

Newspapers in German

Newspapers from Germany