Wie geht es mit den Seeanlagen weiter?
Am 1. April will die Marktgemeinde wissen, was die Bürger denken. Das ist kein Aprilscherz
„Zur geplanten Neugestaltung der Seeanlagen sollen die Dießener Bürger im Rahmen eines Bürgerinformationstages am 1. April 2017 von 10 bis 17 Uhr (Gasthof „Unterbräu“) am Geschehen beteiligt werden“, heißt es in einer dieser Tage versandten Pressemitteilung aus dem Dießener Rathaus. Das klingt zwar nach einem Aprilscherz, ist aber keiner: Die Marktgemeinde meint es mit der Bürgerbeteiligung bei diesem seit vielen Jahren rege diskutierten Thema ernst – und deshalb haben Interessierte einen Tag lang Zeit, sich damit zu befassen und ihre Wünsche und Anregungen einzubringen, bevor planerische Festlegungen getroffen werden.
„Ein Termin war schwer zu finden“, begründet Gustav Arnold vom gemeindlichen Bauamt den 1.-April-Termin und verspricht eine „Riesenchance“für die Beteiligten. Die Vorbereitungen für den Tag laufen bereits. Zu diesem Zweck wurde eine 15-köpfige Bürgergruppe gebildet, die sich aus Vertretern verschiedener Interessengruppen zusammensetzt: Heimatverein, Verschönerungsverein, Seniorenbeirat, Behindertenbeauftragte, Bund Naturschutz, Anlieger der Fischerei, Fischer, Jugendtreff, Gewerbeverband, Arbeitsgemeinschaft Diessener Kunst, MTV, Radfahrer, Kiosk-Bürgerbegehren, die Pächterin des Kiosks und eine Vertreterin der Dießener Gastronomie. Namen und Kontaktadressen finden sich auf der gemeindlichen Homepage. An diese Personen kann man sich bereits jetzt wenden, um sein(e) Anliegen in Sachen Seeanlagen vorzutragen.
Gegenstand einer vom Gemeinderat bereits beauftragten Planung sind die Sanierung der Ufermauer, die Erneuerung der Brücke an der Mühlbach-Mündung und ein Beleuchtungskonzept. Außen vor bleibt das Politikum Kiosk, aber dazu haben die Dießener ja bereits per Bürgerentscheid ziemlich klar ihre Meinung kundgetan. Daraufhin wurde vor Kurzem ein Realisierungswettbewerb ausgelobt.
Zu einer Sitzung traf sich die Runde bereits, demnächst ist die zweite Zusammenkunft geplant. Vor allem geht es dabei darum, den Bürgertag vorzubereiten, die voraussichtlich wichtigen Themen zu erfassen und für den Tag zu gliedern und aufzubereiten. Am Samstag, 1. April, soll das Thema dann mit Informationsständen, Kurzreferaten und Ortsspaziergängen vermittelt werden, Fachplaner, Entscheidungsträger und Bürger sollen sich direkt austauschen.
Sechs Kernthemen, sagt Arnold, haben sich dabei schon herauskristallisiert. Nach dem Bürgertag ist vorgesehen, dass die FünfzehnerRunde die Ergebnisse des Bürgertags für den Gemeinderat auswertet. Dieser Bürgerbeteiligungsprozess ist bereits der zweite innerhalb eines Jahres: 2016 hatte sich ein Arbeitskreis aus Anliegern und verschiedensten Interessengruppen, die jetzt zum Teil auch bei den Seeanlagen wieder mit von der Partie sind, mit der neu gestalteten Mühlstraße beschäftigt.
Dabei ging es um Verkehrsfragen und die Ausstattung. Nachdem drei Workshops abgehalten worden waren, waren mit mindestens ZweiDrittel-Mehrheit die folgenden Forderungen formuliert worden: Geschwindigkeitskontrollen (finden bereits regelmäßig statt), Parkgebühren, ein Parkleitsystem, keine Dauerparkplätze in der Tiefgarage, mehr Parkplätze am Bahnhof, zusätzliche Sitzbänke, Mülleimer und Fahrradständer (wenn möglich mit Ladestation für E-Bikes), Informationstafeln zur Ortsgeschichte und ein besser erlebbares Tosbecken. Hintergrund dieser Bürgerbeteiligungsprozesse ist das vom Gemeinderat für den Ortskern beauftragte Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK). Eine wesentliche ISEK-Komponente ist die Beteiligung der interessierten Bürger.