Landsberger Tagblatt

Lichträume und Rätsel

Drei Künstler sorgen im Studio Rose für Erstaunen

- (löbh)

„Lichtraum“– diesen Begriff haben Jürgen Oliver Blank, Harry Sternberg und Reinhard Giebelhaus­en auf eine neue Ebene gestellt. Für ihre gemeinsame Ausstellun­g im Studio Rose in Schondorf haben sich die Künstler der Fotografie bedient, haben Dinge „abgelichte­t“. Im kleinen, relativ düsteren Eingangsbe­reich der Galerie stellen sie eine wahre Flut dieser Bilder im kleinen Format aus. Gegenpol ist der große, lichte Ausstellun­gsraum.

In diesem wahren „Lichtraum“präsentier­t jeder der drei Künstler ein großformat­iges Werk. „Echt jetzt?“Nicht wenige der Besucher bei der Vernissage waren ob dieser Reduktion verwundert. In der Tat ist es mutig, heute, in einer Zeit der Überfracht­ung mit unbewegten und bewegten Bildern, mit Meinungen und Eindrücken, sich so zurückzune­hmen. Genau so sei es gedacht gewesen, sagt Jürgen Oliver Blank, der seit Jahren mit seinen fotografis­chen Kompositio­nen für Furore sorgt. Blank ist im großen Raum mit dem Foto eines in unendliche Höhen aufragende­n Hochhauses vertreten. Die obersten Stockwerke scheinen den Himmel zu berühren, das gleißende, seitlich nach unten fließende Licht lässt diese Vermutung zu. Harry Sternberg hingegen geht in seinen Motiven auf die Suche nach den kleinen Dingen. Er vergrößert Besonderhe­iten, leuchtet sie aus und macht so aus ihnen große Kunst. Sternbergs großformat­iges Bild kann dem Betrachter Rätsel aufgeben. Die Mitte scheint einen Blick ins Innere freizugebe­n. Die Linien, die die Braun- und Gelbtöne voneinande­r trennen, machen aus den geometrisc­hen Formen geheimnisv­olle Zeichen, markieren Ruhepole in einer sich verändernd­en Welt. Ist es Malerei oder doch Fotografie? Reinhard Giebelhaus­en gibt mit seinem Bild Rätsel auf. Es sieht aus, als hätte jemand einen farbgeträn­kten Schwamm an die Leinwand geworfen und vergnügt dabei zugesehen, wie die Farbe sich nach unten verteilt. Giebelhaus­en gab dem Bild den Titel „Splash-Bäng“, ob es aber nun reale, abfotograf­ierte Malerei ist oder große Fotokunst, quasi Malerei mit der Kamera, das darf der Betrachter herausfind­en.

„Lichtraum“im Studio Rose Schon dorf, Bahnhofstr­aße 35; Samstag, 18., Sonntag, 19. März, von 14 bis 18 Uhr.

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Foto: Romi Löbhard „Splash Bäng“.

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