Landsberger Tagblatt

Der Zauber ist verflogen

Guardiola scheidet mit ManCity aus und übt sich in Selbstkrit­ik

- (dpa)

Monaco Startraine­r Pep Guardiola droht in England zu scheitern. Nach dem Champions-League-Aus von Manchester City gegen den AS Monaco wachsen die Zweifel am Spanier. „Der erfahrene Pep Guardiola sah wie ein Anfänger aus“, kommentier­te der Daily Mirror nach dem 1:3 im Fürstentum. Die mit Scheich-Millionen aufgepeppt­e City-Truppe schaffte es, den 5:3-Vorsprung aus dem Hinspiel zu verspielen.

Mit gesenktem Kopf lief Guardiola nach dem Aus über den Rasen, seinen Spielern schaute er nicht in die Augen. Später übte sich der Trainer in Selbstkrit­ik, doch er tönte auch: „Ich bin hierhergek­ommen, um die Champions League zu gewinnen. Ich habe es versucht und versucht – und ich werde es wieder versuchen“, stellte der Gewinner von 2009 und 2011 – damals als Trainer des FC Barcelona – klar. Vor vier Jahren war Guardiola in München als Titelgaran­t verpflicht­et worden. In seiner Bayern-Zeit holte er zwar drei Meistersch­aften und zwei Pokalsiege – doch in der Champions League war für den Rekordmeis­ter dreimal im Halbfinale Schluss. In Manchester startete er noch schlechter. Mit Glück holt Guardiola wenigstens noch einen Titel: Im FA Cup steht City im Halbfinale.

Doch nachdem der Spanier erstmals in seiner Trainerkar­riere das Viertelfin­ale der Königsklas­se verpasst hatte, befand auch der Telegraph: „Guardiola muss sich den Vorwurf gefallen lassen, dass er sich mit Mannschaft und Taktik vertan hat.“

Das 6:6 aus Hin- und Rückspiel bedeutet einen kuriosen Rekord. ManCity ist damit die erste Mannschaft, die in der K.-o.-Runde der Champions League trotz sechs erzielter Tore ausgeschie­den ist. Trotzdem nahm Guardiola seine schwache Verteidigu­ng in Schutz. „Es ist kein Problem der Defensive“, erklärte er. „Das Problem war, dass wir in der ersten Hälfte überhaupt nicht da waren. Unsere Stürmer müssen aggressiv sein und den Ball erobern, aber das haben wir nicht. Deswegen sind wir raus.“

Den Ärger über die enttäusche­nde Leistung seiner Spieler versteckte Guardiola in Selbstkrit­ik. „Ich habe versucht, sie in allen Gesprächen davon zu überzeugen, dass wir hierherkom­men, um anzugreife­n und Tore zu schießen“, erklärte er zerknirsch­t. „Mein Fehler war, dass ich sie nicht überzeugt habe.“

Nach fünf City-Toren im Hinspiel sorgte in Monaco nur der erneut starke deutsche Nationalsp­ieler Leroy Sané für einen kleinen Hoffnungss­chimmer. Doch schon kurz nach Sanés Tor zum 1:2 kassierten die Citizens den entscheide­nden dritten Gegentreff­er.

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Foto: dpa Man City Trainer Pep Guardiola musste an der Seitenlini­e das Scheitern seiner Mann schaft mit ansehen.

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