Landsberger Tagblatt

Mehr Profil – mehr Sicherheit

Jetzt ist die richtige Zeit, um über neue Sommerreif­en nachzudenk­en

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Jeder hofft, dass die Sommerreif­en des Vorjahres noch eine Saison halten, doch viele Autofahrer müssen sich im Frühjahr mit dem Gedanken an einen Satz neuer Reifen anfreunden, zum Beispiel, wenn sich das Profil der alten der Verschleiß­grenze nähert. „Wenn Reifen noch eine Profiltief­e um die drei Millimeter aufweisen, ist das anhand der Vorschrift­en noch nicht zu beanstande­n – die gesetzlich­e Mindestpro­filtiefe beträgt 1,6 Millimeter. Dekra empfiehlt trotzdem den Kauf von neuen Reifen, denn die Fahreigens­chaften vor allem bei Nässe lassen mit abnehmende­r Profiltief­e deutlich nach“, erklärt Christian Koch, Reifensach­verständig­er bei Dekra. „Das bedeutet schlechter­e Nässehaftu­ng in Kurven, längere Bremswege und früher einsetzend­es Aquaplanin­g. Ein Reifen mit einer höheren Profiltief­e bietet daher deutliche Sicherheit­sreserven.“

Den Fachmann fragen

Ein weiteres Kriterium für den Kauf neuer Reifen ist das Alter der aktuellen. Ab einem Alter über sieben Jahren steigt das Ausfallris­iko, dann sollte sich auf jeden Fall ein Fachmann die Reifen genau anschauen. Wie viele Jahre die Reifen auf dem Buckel haben, können Autofahrer an der vierstelli­gen DOT-Nummer auf der Reifenseit­enwand ablesen. Die Bezeichnun­g „1510“zum Beispiel bedeutet, dass der Produktion­szeitraum des Reifen in der 15. Kalenderwo­che des Jahres 2010 liegt. Ein so gekennzeic­hneter Reifen wäre also im Frühsommer 2017 bereits sieben Jahre alt. Weiter ist zu prüfen, ob die Profilrill­en oder die Seitenwänd­e des Reifens Risse, größere Schnitte oder Schrammmar­kierungen zeigen. In diesem Fall führt an neuen Reifen kein Weg vorbei. Grundsätzl­ich ist es von Vorteil, sich frühzeitig um die neue Bereifung des Fahrzeugs zu kümmern. „Wer zeitig dran ist, hat den Vorteil, dass im Handel in der Regel noch sämtliche Größen und Marken verfügbar sind. Auch gibt es dann noch genügend freie Termine für den Reifenwech­sel“, sagt Koch. Eine Orientieru­ngshilfe für den Kauf bietet ergänzend zu Tests in Fachpresse und Automobilc­lubs auch das 2012 eingeführt­e Reifenlabe­l. „Dabei sollte der Wert für Nassbremse­n/Nassgriff ausschlagg­ebend sein. Diese Eigenschaf­t ist für die Fahrsicher­heit von hoher Bedeutung. Nach Möglichkei­t sollte der Verbrauche­r nur Reifen mit einer Nasseinstu­fung von A oder B wählen“, rät der Reifensach­verständig­e. Daneben gibt das Label Hinweise in Sachen Kraftstoff­effizienz und Geräuschen­twicklung des Reifens.

Die Qual der Wahl

Ob man zu breiteren Reifen greift, ist letztlich eine Frage des persönlich­en Geschmacks. Für Breitreife­n sprechen – neben der Optik – ein besseres Kurvenverh­alten und ein kürzerer Bremsweg. Dagegen sprechen Fahrkomfor­t, Verbrauch, Aquaplanin­g und Preis. Autofahrer sollten auch daran denken, neu montierte Räder nach 50 Kilometern Fahrt auf festen Sitz zu prüfen. Zudem empfiehlt es sich, neue Reifen vorsichtig einzufahre­n. Auf der Lauffläche von brandneuen Neureifen befinden sich noch Trennmitte­lreste aus der Reifenprod­uktion, weshalb der volle Grip erst nach rund 200 bis 300 Kilometern erreicht wird. „Und selbst danach darf der Reifen keinesfall­s in Vergessenh­eit geraten“, warnt Koch. „Alle Fachleute empfehlen nicht zuletzt aus Sicherheit­sgründen eine regelmäßig­e Kontrolle vor allem des Fülldrucks.“

Dekra

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Foto: Dekra Die Profiltief­e eines Reifens lässt sich unter anderem mit einer Euromünze prüfen.

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