Es gibt wieder mehr Bienen
Nach Jahren, in denen die Insekten vermehrt starben, steigt die Zahl der Völker wieder. Ein Experte erklärt, weshalb die Tiere dennoch bedroht sind
Noch vor wenigen Jahren war das Bienensterben in aller Munde, nun steht es kaum mehr in der Öffentlichkeit. Was hat sich seither verändert?
Dass Bienen über den Winter eingehen, war schon immer so. Wir beobachten in bestimmten Abständen immer wieder ein vermehrtes Bienensterben. Seit etwa zwei Jahren aber steigt die Zahl der Bienenvölker langsam wieder. Wir hatten von 2015 auf 2016 einen Anstieg von etwa 12 000 Bienenvölkern in Bayern. In diesem Jahr ist die Zahl erneut um etwa 10000 Völker gestiegen. Momentan bewirtschaften die bayerischen Imker circa 185 000 Bienenvölker. Das ist erfreulich und ich hoffe nicht, dass die Zahl der Völker wieder sinkt.
Der Großteil des Honigs in Deutschland muss heute aus dem Ausland importiert werden. Einheimische Imker können nur etwa ein Viertel des Bedarfs an Honig in Deutschland decken. Es liegt also noch viel Potenzial für deutsche Imker im Honigmarkt. Um dem Bedarf gerecht zu werden, müssen wir alles dafür tun, die Zahl der Bienenvölker auch langfristig wieder zu erhöhen.
Welche Forderungen stellen sie an die Landwirte?
Unsere Forderungen richten sich in erster Linie an die Flächenbesitzer. Das sind natürlich die Landwirte, aber auch Kommunen und Privatleute. Zu hoffen, dass die Landwirtschaft wieder so wird, wie sie vor 25 Jahren war, ist unrealistisch. Aber wir müssen dafür sorgen, dass wieder mehr Rücksicht auf die Bienenvölker genommen wird. Ein Beispiel ist die Mähtechnik. Es darf nicht sein, dass die Bienen unters Messer kommen, wenn gemäht wird. Ein anderes Beispiel ist die Spritztechnik. Wenn Pflanzenschutzmittel von oben auf die Blüte gespritzt werden, ist das für die Bienen, die dort sitzen, gefährlich. Mittlerweile gibt es aber auch Systeme, welche die Mittel mit abgehängten Düsen von unten auf die Pflanzen spritzen. So werden die Bienen geschont und das Mittel kann trotzdem wirken. Es ist ja auch im Sinne der Landwirte, die Bienen zu schonen. Interview: Philipp Kinne
Betrüger geben sich als Steuerbeamte aus
Die Polizei im oberfränkischen Naila (Landkreis Hof) warnt vor betrügerischen E-Mails. Unbekannte geben sich darin als Mitarbeiter des Bundeszentralamtes für Steuern (BZSt) in Bonn aus und kündigen den Betroffenen eine Steuererstattung an. Dafür müssten sie ein angehängtes Dokument ausfüllen. Auf diese Weise versuchten die Täter an Konto- und Kreditkartendaten zu gelangen, teilte die Polizei am Freitag mit und verwies auf das BZSt, demzufolge per E-Mail weder Steuererstattungen beantragt werden müssten noch Kontoverbindungen abgefragt würden.
Verschleierung: Gemeinden wollen nicht entscheiden
Bayerns Gemeinden wollen nicht entscheiden müssen, ob muslimische Frauen bei Vergnügungsveranstaltungen oder Massenansammlungen ihr Gesicht verschleiern dürfen oder nicht. Zwar begrüße man generell den Beschluss der Staatsregierung, wonach die Verschleierung in bestimmten Bereichen des öffentlichen Lebens untersagt werden soll, teilte der Bayerische Gemeindetag mit. Die Entscheidung für oder gegen ein Verbot wollen die Gemeinden aber nicht selbst treffen. Der Gesetzentwurf sieht bislang vor, die Gemeinden zu ermächtigen, durch Verordnung oder Einzelfallanordnung Gesichtsverhüllungen zu verbieten. „Eine solche gemeindliche Zuständigkeit wird ganz sicher zu schwierigen und auch unsachlichen Diskussionen in den Gemeinderäten führen“, warnte GemeindetagsPräsident Uwe Brandl. Er fordert ein einheitliches Vorgehen.