Landsberg geht beim Tabellenführer unter
Der TSV gerät in Pullach schnell mit 0:3 in Rückstand. Ein Debakel kann aber noch verhindert werden
Nach gut einer Viertelstunde war die Messe gelesen. Nach Tim Sulmers 0:3 in der 16. Minute war so gut wie klar: Der TSV Landsberg wird in Pullach keine Punkte entführen und muss aufpassen, nicht komplett unter die Räder zu kommen. Mit der 1:5-Niederlage beim Bayernliga-Spitzenreiter war der TSV auch noch gut bedient.
Roland Krötz gilt als reflektierender Trainer, der nur auf dem Spielfeld oder am Rand mal den Vulkan gibt. Aber nach der deutlichen Pleite beim Ligaprimus nahm er diesmal kein Blatt vor den Mund. „Man kann in Pullach verlieren, aber mit Sicherheit nicht so. Das war ein absolutes Kollektivversagen. Jeder Spieler muss sich hinterfragen, ob das, was er abruft, dem Niveau der Bayernliga gerecht wird.“Und die Klasse zu halten, wird für den 16. von Wochenende zu Wochenende nicht unbedingt leichter. Glück für Landsberg: Auch die Konkurrenz im Tabellenkeller kommt nicht aus den Puschen.
Schon nach drei Minuten war Landsbergs Matchplan in Pullach über den Haufen geworfen. Lukas Dotzler traf nach gelungener Kombination über rechts aus rund 18 Metern ins lange Eck. „Mit frühen Rückständen haben wir ja bereits Erfahrung. Da gilt dann: Entweder du kommst zurück oder es geht rasch in die Höhe“, sagt Roland Krötz. Letztere These sollte sich bewahrheiten. Denn Martin Bauer (10.) und Sulmer (16.) trafen zum zwischenzeitlichen 3:0. Damit hatten sich die Pullacher, die in den beiden Spielen nach der Winterpause ohne Torerfolg geblieben waren und gegen Heimstetten auch die erste Saisonniederlage kassiert hatten, ein bisschen den Frust von der Seele geschossen. Landsberg hatte dem nur wenig bis gar nichts entgegenzusetzen und brachte Pullach gar nicht in Bedrängnis. „Wir hatten etliche Pässe über zehn, zwölf Meter, die nicht angekommen sind und haben im Verbund einfach nicht funktioniert. Wenn das Mittelfeld erst einmal überspielt ist, können es die Verteidiger dann im Eins-gegen- Eins nicht mehr lösen“, bilanziert Krötz.
Dass ein Aufbäumen oder eine physische Gegenwehr ausblieb, beweist auch der Umstand, dass sich mit Julian Birkner und Sebastian Bonfert im gesamten Spiel lediglich zwei Spieler eine Verwarnung abholten. Als Christoph Dinkelbach in der 37. Minute das 4:0 folgen ließ, ging es für den TSV nur noch darum, ein Debakel zu verhindern. Dinkelbach erzielte in der 55. Minute auch noch das 5:0. Philipp Siegwart betrieb mit dem Ehrentreffer in der 83. Minute immerhin noch etwas Ergebniskosmetik. Allerdings hätte die Landsberger Pleite noch höher ausfallen können. Das sah nicht nur Pullachs Coach Frank Schmöller so, sondern auch Roland Krötz. SVP: Hofmann – Dinkelbach, Aquayo, Roth, Häfele (81. Meißner), Bauer, Leug ner, Beierkuhnlein, Sulmer (61. Moßhof ner), Dotzler (84. Schuster), Hutterer.
Beigl – Buschel (66. Beinhofer), Bir kner, Meichelböck, Gilg – Storhas (72. Ha sche), Bonfert – Fülla, Neuhaus (56. Knechtel), Detmar – Siegwart.