Zu 90 Prozent Information
Im Mai sollen, wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind, die ersten Bagger auf dem Gelände der ehemaligen Pflugfabrik Pöttinger auffahren. Dann wird das ambitionierte Wohnquartier „Urbanes Leben am Papierbach“zum Leben erweckt, indem die ersten alten Fabrikgebäude abgerissen werden. Daran möchte der Bauherr, die Starnberger Ehret&Klein-Gruppe, die Bevölkerung teilhaben lassen – Schritt für Schritt, so, wie sie es bisher auch getan haben. Gespräche, Bürgerbeteiligung, eine Lenkungsgruppe und nicht weniger als 14 Einzelwettbewerbe belegen diesen Anspruch.
Auch die Informationsplattform ist ein weiterer Beweis dafür, dass sie sich, jetzt wo es dann bald auch auf dem Baugelände losgeht, nicht hinter hohen Bauzäunen verschanzen mögen. Und wieder machen Michael Ehret und Stefan Klein deutlich, dass es sich bei dem Turm nicht etwa um einen PR-Gag handelt, sondern ihnen vielmehr an offener Kommunikation gelegen ist. Dafür gibt es auch funktionierende Vorbilder. Zum Beispiel der Pavillon zum Berliner Schloss, der schon Monate vor Baubeginn und in ganz anderer Dimension über das sensationelle Bauwerk informierte.
So ist auch der sechs Meter hohe Turm – ein temporäres Bauwerk – keine reine Aussichtsplattform, sondern laut Ehret & Klein zu 90 Prozent mit Information zum Bauvorhaben und Baufortschritt bestückt. Schulklassen können dort praktischen Anschauungsunterricht zur Heimatkunde oder Stadtplanung unternehmen. Dass vielleicht auch Platz für die eine oder andere Werbebotschaft genutzt wird, mag der Nutzer oder Beobachter verschmerzen.