Jetzt ist Einsatz gefragt
Elf Spiele bleiben dem TSV Landsberg noch, um die Klasse zu halten. Uwe Zenkner gibt heute seinen Einstand
Elf „Endspiele“liegen vor Uwe Zenkner und seiner Mannschaft. Der neue Trainer startet heute mit dem TSV Landsberg die Mission Klassenerhalt in der Fußball-Bayernliga. Allerdings kommt mit dem Tabellendritten Dachau ein harter Prüfstein in den 3C-Sportpark (Anpfiff: 14 Uhr). „Aber es geht bei 0:0 los. Wir hoffen auf das Überraschungsmoment“, sagt Uwe Zenkner vor seinem Debüt mit seinem neuen Verein. Wie berichtet, hatte sich der Tabellenvorletzte Mitte der Woche von Trainer Roland Krötz getrennt und den A-Lizenz-Inhaber aus dem Allgäu engagiert.
Etwas mehr als ein halbes Jahr war Uwe Zenkner raus aus dem Fußballgeschäft. Nach einer Spielzeit beim Bezirksligisten Neugablonz in der Saison 2015/2016 war der 56-Jährige seit vergangenem Sommer ohne Trainerengagement. „Selbst in diesem Alter freut man sich, wenn der Rasen wieder unter den Füßen brennt“, sagt Zenkner, 56, der auch den VfL Kaufering zu Bezirksligazeiten zweieinhalb Jahre betreut hat. Allerdings ist die aktuelle Aufgabe alles andere als ein Zuckerschlecken. Mit 22 Punkten liegt Landsberg auf dem vorletzten Platz. Zwar ist das rettende Ufer nur zwei Punkte entfernt, aber gut ein halbes Dutzend Teams steht in der Abstiegszone. Die Zeit des vermeintlichen Schönspielens ist vorüber. „Das ist Abstiegskampf pur. Wer nicht kämpft, wird kein Glück haben. Wer sich den Hintern aber aufreißt, kann das Glück auch mal erzwingen“, sagt Uwe Zenkner. Der neue Trainer prognostiziert fürs Erste keine schönen Spiele und Abwehrschlachten. Das Motto lautet: Hinten muss die Null stehen. „Wir werden deutlich defensiver spielen und mehr Aufwand im Umschalten und Verhalten gegen den Ball betreiben“, so der neue Trainer. So könne es durchaus sein, dass man selbst im Heimspiel heute nur auf Konter lauert. „Wir sind keine spielerische Mannschaft. Es macht keinen Sinn forezuchecken und dann hinten große Löcher zu reißen. Das wäre fatal.“
Der erste Eindruck von der Mannschaft war für Zenkner soweit gut. Wenngleich sich Trainer und Mannschaft erst noch weiter „be- schnuppern“müssten. Personell kommt der angeschlagene Bayernligist auf dem Zahnfleisch daher. Daniel Jais wird dem TSV aufgrund seines Mittelhandbruchs weiter fehlen. Ebenfalls noch verletzt sind Sebastian Nichelmann und Lukas Göttle. Neu im Krankenlager ist Innenverteidiger Julian Birkner. Er hat sich in Pullach eine Adduktorenverletzung zugezogen – Ausmaß und Erholungsdauer sind laut Zenkner noch ungewiss. „Wir sind schon ein kleines Häufchen. Aber so was kann man mit Laufleistung wettmachen“, sagt Zenkner angesichts der mangelnden Alternativen auf einigen Positionen und des dünnen Kaders. Nicht festlegen will er sich bei den Torhütern. Beide – Philipp Beigl und Tobias Heiland – hätten im Training einen guten Eindruck hinterlassen.
In der Startformation wird es heute gegen Dachau wohl Änderungen geben. „Der eine oder andere Spieler wird die Chance bekommen. Ich muss etwas Neues machen. Wenn ich alles so belassen würde, wäre es fatal. Ansonsten hätte man den Trainer auch nicht wechseln müssen“, so Zenkner, der in Landsberg ein Wiedersehen mit Martin Hennebach feiert, den er aus der gemeinsamen Zeit in Neugablonz noch kennt.
Ein Wiedersehen gibt es für den TSV Landsberg heute auch mit ExSpieler Cem Beqiri. „Das ist ein überragender Spieler“, so Zenkner. „Aber auch diesen Spielertypen kann man das Spiel madig machen.“