Landsberger Tagblatt

VW und MAN – das passt gut

- VON STEFAN STAHL sts@augsburger allgemeine.de (dpa) (afp)

Die gefallenen Volkswagen-Matadore Piëch und Winterkorn waren begeistert von MAN-DieselMoto­ren. Hochtechno­logie aus Augsburg fasziniert­e die beiden Techniker. Doch „der Alte“und „WiKo“sind Geschichte. Für den von VW übernommen­en MANKonzern und insbesonde­re für die Augsburger Sparte Diesel & Turbo ist das eine schlechte Nachricht.

Befürchtun­gen wurden laut, Volkswagen könne sich von seinem Maschinenb­au-Teil in Augsburg trennen. Doch die Gerüchte haben sich zum Glück nicht bestätigt. MAN-Diesel bleibt nach jetzigem Stand Teil der VW-Welt, was für den Augsburger Standort gut ist. Denn Volkswagen kann dem Motorenher­steller Sicherheit bieten, um so neue Technologi­en zu entwickeln und die derzeit kleine Krise mit dem Abbau von 900 Stellen zu überwinden. Wenn Volkswagen in einigen Jahren die große Diesel-Krise hinter sich lässt, können VW und MAN ein starkes deutsches Duo werden. Das Potenzial dafür ist vorhanden. Noch zu Zeiten des MAN-Konzerns hatten die Verantwort­lichen in München oft große Freude an ihrer Augsburger Rendite-Maschine. Doch auch ein starkes Unternehme­n kann sich nicht der Wirkungsma­cht weltweiter Konjunktur­zyklen entziehen.

Das Geschäft für Containers­chiffs-Motoren ist nach einer Boomphase eingebroch­en. In dieser Branche geht es aber auch immer wieder bergauf. Dann sind die Zeiten von Arbeitspla­tz-Streichung­en vorbei. Es locken satte Gewinne. Schiffe und damit weniger Motoren. Auch die Nachfrage nach den von MAN produziert­en Kompressor­en fällt entspreche­nd zurückhalt­end aus. Die Technik dient zum Druckausgl­eich bei der Förderung. MAN hat hier für Statoil in Norwegen Kompressor­en entwickelt, die auf dem Meeresbode­n in 300 Metern Tiefe eingesetzt werden können. Mit der Innovation lasse sich der Ertrag aus der Gasförderu­ng um bis zu 30 Prozent steigern.

Bisher sind aber nur zwei der Kompressor­en in Norwegen im Einsatz. MAN bietet nach eigenen Angaben die neue Technologi­e als weltweit einzige Firma an. Wenn nun der Ölpreis wieder spürbar anzieht und sich für Förderfirm­en Investitio­nen damit lohnen, könnten solche Kompressor­en gefragt sein.

MAN Diesel & Turbo ist ein breit aufgestell­ter Anbieter. Das Unternehme­n profitiert enorm vom Kreuzfahrt-Boom. Die in Augsburg produziert­en Motoren sind nach wie vor stark gefragt. Auch im Geschäft mit dezentrale­n Kraftwerke­n setzt der Anbieter auf ein Anziehen der Nachfrage. Hier interessie­ren sich Kunden vor allem für kleine Gaskraftwe­rke. MAN liefert die Motoren und als General-Unternehme­r mit Zulieferer­n auch ganze Anlagen wie derzeit das Gasheizkra­ftwerk in Stuttgart-Gaisburg.

Schnelles Internet ist häufig zu langsam

Beim „schnellen Internet“halten viele Versorger ihre Verspreche­n hoher Spitzenübe­rtragungsr­aten nicht ein: Die Breitbanda­nschlüsse erreichten in den allermeist­en Fällen nicht die versproche­nen und oft breit beworbenen Maximalwer­te, berichtete die Bundesnetz­agentur am Montag nach Messungen von insgesamt rund 160 000 Festnetzun­d Mobilansch­lüssen. Im Festnetz hätten nur rund zwölf Prozent der Anschlüsse tatsächlic­h die vertraglic­h zugesicher­te Maximalges­chwindigke­it geliefert, bei Mobilfunka­nschlüssen waren es nur rund fünf Prozent. „Wenn die Anbieter zukünftig weiter keine realistisc­hen Geschwindi­gkeitsanga­ben machen, kann die Bundesnetz­agentur gegen einzelne Unternehme­n Verfahren durchführe­n“, sagte ein Sprecher.

Zahl deutscher Brauereien steigt auf über 1400

Erstmals seit fast 40 Jahren ist die Zahl der Brauereien in Deutschlan­d wieder auf mehr als 1400 gestiegen. Im Jahr 2016 seien im Großraum Hamburg und in Schleswig-Holstein jeweils acht neue Betriebe hinzugekom­men, in Nordrhein-Westfalen sechs, teilte der Deutsche Brauer-Bund mit. Insgesamt gab es demnach 1408 Braustätte­n in Deutschlan­d. Damit lag die Zahl der Brauereien hierzuland­e erstmals seit 1978 wieder über der Marke von 1400. Die mit deutlichem Abstand meisten Brauereien gibt es in Bayern mit 624 Braustätte­n. Es folgt Baden-Württember­g mit 195 Betrieben.

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LANDWIRTSC­HAFT
Foto: Frank Rumpenhors­t, dpa In Deutschlan­d brauen wieder mehr Be triebe Bier. LANDWIRTSC­HAFT

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