Zimmer Service
Ein richtiger Geheimtipp ist Lagos gewiss nicht: Im Süden Portugals an der Algarve-Küste gelegen, locken der Atlantik, Sandstrände, beeindruckende Felsformationen und kleine Ortschaften Urlauber aus aller Welt an. Doch einen Schatz kann man ja auch an einem Ort finden, an dem viele graben. So wie das Taghostel, eine Unterkunft am Rande des Stadtzentrums.
Hostel? Muss man da etwa an Klassenfahrt, müffelnde 14-BettZimmer, quietschende Stockbetten und einen Gemeinschaftskühlschrank denken, dessen Türe besser für immer geschlossen bleiben sollte? Das Taghostel beweist, dass es auch anders geht. Erst 2010 hat Besitzerin Filipa das 200 Jahre alte Haus renoviert und wieder eröffnet. Entstanden sind ein Aufenthaltsraum, in dem man sich tatsächlich gerne aufhält, eine Küche, in der man bedenkenlos zum Geschirr greift, und Schlafzimmer, in denen man sich leicht nervös fragt, ob man mit der Übernachtung nicht aus Versehen das Reisebudget gesprengt hat: sauber, ordentlich, heimelig, hier und dort ein Blümchen oder Kerzenständer – selbst in den Schlafsälen. Und wenn man beim Blick aus dem Fenster den Kopf ein wenig reckt, sieht man sogar vom Schlafsaal aus den Atlantik. Ohne Verrenkungen gibt’s diese Aussicht auf der Terrasse. Wer jetzt immer noch skeptisch ist, sollte sich vielleicht für eines der gemütlichen Doppelzimmer entscheiden.
Dann sind da noch Filipa, ihr sympathisches Team inklusive dem wuscheligen Hostel-Hund Urso. Während der sich für die Menschen aus aller Welt nicht sonderlich zu interessieren scheint, tut das sein Frauchen umso mehr: Sie wollte mit ihrem Hostel einen Ort schaffen, an dem sich die Reisenden fernab von zu Hause wohlfühlen, erzählt sie. Das ist ihr gelungen. Denn ob nach einem Tag am Strand, ersten Versuchen auf dem Surfbrett oder einem Bummel durch die Altstadt: Man kommt immer wieder gerne ins Taghostel zurück. Claudia Graf