Landsberger Tagblatt

Aufbruch in die Romantik

„Das Kleine Format“bietet heuer mehr Raum für Installati­onen. Die Werkschau dauert drei Wochen

- (nue)

Dießen Für manchen mag es nach Zukunftsmu­sik klingen, für andere ist „Das Kleine Format“bereits Gegenwart. Zwar öffnen sich die Türen zur gleichnami­gen Ausstellun­g erst am 13. Oktober dieses Jahres, doch die Vorbereitu­ngen laufen bereits auf Hochtouren. Rund 40 Künstler werden während der dreiwöchig­en Werkschau, die unter dem Motto „Romantik oder die Poesie der Gegenwelte­n“steht, ihre Arbeiten im Blauen Haus in Dießen präsentier­en. Ein Schwerpunk­t der diesjährig­en Ausstellun­g liegt laut Initiatori­n und Kuratorin Annunciata Foresti auf installati­ver Kunst.

„Die Räumlichke­iten im Blauen Haus werden ab dem Sommer von der Gemeinde Dießen verwaltet und vermietet. Durch den Rathaus-Beschluss, den Raum hinter dem allgemein bekannten Saal nicht mehr dauerhaft zu vermieten, sondern ebenfalls für Veranstalt­ungen zu nutzen, steht uns mehr Fläche zur Verfügung und damit können wir raumgreife­nde, installati­ve Arbeiten viel besser zeigen“, erläutert Foresti. Installati­ons-Kunst hat im Konzept von „Das Kleine Format“schon seit Beginn der erfolgreic­hen Ausstellun­g im Jahr 2008 einen festen Platz. Zum einen, so Foresti, „weil diese zeitgenöss­ische Kunstricht­ung vom Publikum als ein besonderes Kunsterleb­nis empfunden wird, zum anderen, da es für Installati­ons-Künstler besonders schwer ist von ihrer künstleris­chen Arbeit zu leben. Es ist vergleichb­ar mit einer Art ‚Nachbarsch­aftshilfe’, die verschiede­nen Kunstricht­ungen unterstütz­en sich gegenseiti­g, und für die Besucher ist es eine vielseitig­e Mischung, die ankommt.“Während in der Vergangenh­eit meist zwei Installati­ons-Künstler an der Ausstellun­g teilnahmen, sind es in diesem Jahr fünf Vertreter aus diesem Bereich: Florian Froese-Peeck und Alexandra Hendrikoff aus München, Monika Supé aus Hohenschäf­tlarn, Eva Zenetti aus Andechs und Hanna Zwerger aus Landsberg.

In ihren Arbeitswei­sen und Werkmittel­n unterschei­den sich die fünf Künstler grundlegen­d, so zeigt Florian Froese-Peeck, dem diesjährig­en Ausstellun­gsmotto, „Romantik oder die Poesie der Gegenwelte­n“entspreche­nd, eine hinterleuc­htete, fotografis­che Installati­on, die zwei arrangiert­e Objektanor­dnungen einander gegenübers­tellt. Alexandra Hendrikoff dagegen erarbeitet zarte, eigentümli­che Objekte aus pflanzlich­en Materialie­n wie Algenpapie­r, Samen, Weizenstär­ke und Pflanzensa­ft, die wie Zitate des Lebens wirken. Monika Supés Werkmittel für Installati­onen ist vornehmlic­h Draht, mit welchem sie formgebend­e und zugleich begrenzend­e Linien bildet, um auf das Unsichtbar­e im Zwischenra­um hinzuweise­n. Ein altes Buch wurde für Eva Zenetti Ausgangspu­nkt für eine Installati­on, bei der sie ein Prosagedic­ht entstehen ließ, das eine wechselhaf­te Lebensreis­e beschreibt. Hanna Zwerger hingegen bespielt die Wände mit grafischen ‚Puzzleteil­en’, die sich zu einem Blütenmeer ergänzen.

Darüber hinaus sind bei der diesjährig­en Ausstellun­g auch der internatio­nal renommiert­e Bernd Zimmer, Stefan Wehmeier, Ernst Heckelmann (der Kunstpreis­träger 2016 des Landkreise­s Landsberg), Hans Dumler, Gabriele Lockstädt und viele andere regional und überregion­al bekannte Künstler mit von der Partie. Damit verspricht die Ausstellun­g „Das Kleine Format“im Blauen Haus in Dießen auch in diesem Herbst zu einem spannenden Kultur-Höhepunkt im Fünf-SeenLand zu werden.

Internet www.das kleine format.de

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Foto: Alexandra Hendrikoff Die aus Naturmater­ialien gefertigte Arbeit, „Space Shuttle der kosmischen Katze“, von Alexandra Hendrikoff ist eine der Installati­onen, die im Rahmen von „Das Kleine Format 2017“präsentier­t werden.

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