Landsberger Tagblatt

Uniper muss Treppen bauen

- VON PHILIPP SCHRÖDERS schr @augsburger allgemeine.de

Mit der Wasserrahm­enrichtlin­ie hat sich die Europäisch­e Union ein ehrgeizige­s Ziel gesetzt. Bis spätestens 2027 sollen sich sämtliche Oberfläche­n- und Grundgewäs­ser in Europa in einem „guten ökologisch­en Zustand“befinden. Uniper Kraftwerke baut also nicht freiwillig die Fischaufst­iegsanlage­n, sondern ist aufgrund der Verordnung dazu gezwungen.

Der Energierie­se Eon hatte in das Unternehme­n sein Geschäft mit Kohle- und Gaskraftwe­rken abgespalte­n. Dazu gehört auch die Wasserkraf­t, obwohl Eon ansonsten den „sauberen“Strom aus Windund Solarenerg­ie behalten hat. Zuletzt machte Uniper Schlagzeil­en mit einem geplanten Stellenabb­au.

Immerhin nimmt das Unternehme­n zur Umsetzung der Wasserrahm­enrichtlin­ie viel Geld in die Hand. Insgesamt handelt es sich nach eigenen Angaben um einen dreistelli­gen Millionenb­etrag. Lobenswert ist, dass Uniper in Unterberge­n und am Mandichose­e mehr umsetzt, als vorgeschri­eben ist. Von der Konstrukti­on her wäre es möglich, die Fische vom Fluss aus über eine kürzere Treppe direkt in den Stausee zu leiten. Aber Uniper lotst sie durch aufgewerte­te Bewässerun­gsgraben, die zusätzlich­en Lebensraum bieten sollen.

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