Und doch noch zwei, drei Aprilscherze?

Am Ende einer wieder mal wirren Woche fragt man sich, wie machtlos der Mensch dem Lauf der Welt ausgeliefert ist. Drei Fälle der vergangenen Tage zeigen Trotz und Entschlossenheit der Selbstbehauptung in schönen Schattierungen. Voran geht der mächtigste Mann der Welt, der die bedeutendste Demokratie der Welt regiert und nun der kühnsten Behauptung der Welt Taten folgen lässt. „The Real Donald“hatte im Wahlkampf getwittert, der Klimawandel sei nur eine Erfindung der Chinesen – und schafft ihn jetzt einfach wieder ab, erschafft dafür eine Zukunft aus Kohle und Öl, weil, hey!, „America first“und sowieso: „2 mal 3 macht vier“, jedenfalls: „ich mach mir die Welt, widde widde, wie sie mir gefällt.“

Nun wäre es wohl ungerecht, der britischen Regierung auch das Prinzip Pippi Langstrumpf zu unterstellten. Aber hübsch ist schon, dass sie just an dem Tag eine neue Pfundmünze präsentierte, an dem die Schotten einen neuen Vorstoß für die Unabhängigkeit beschlossen. Denn das gute Stück ist nicht nur zwölfeckig, zweifarbig, mit einem Hologramm vor Fälschung geschützt und erstmals von einer gealterten und lächelnden Queen geziert – in sie eingeprägt sind auf der Rückseite auch Symbole der Mitgliedsländer des United Kingdom, darunter neben der Rose für England und dem Lauch für Wales auch der Klee der vom Brexit genervten Nordiren und: der Distel für Schottland! Geprägte Einheit, widde widde – aber mit welcher Halbwertszeit?

Und schließlich noch das Zeugnis der blanken Machtlosigkeit. Im CDU-AKKWahlsieger-Merkelhoffnungs-Saarland, in Saarbrücken, wurde eine topmoderne Radarfalle nicht einfach demoliert. Sondern: geteert und gefedert! Man mag sich nicht ausdenken, was passieren kann, falls Mächtigere oder gar der Mächtigste letztlich seine Machtlosigkeit einsehen müsste …